In Chile wurde erstmals auch ein YouTube-Video gesperrt

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In Chile drohen einem Mann nun 18 Monate Haft, weil er bezichtigt wird, Identitätsdiebstahl mit einem Twitter-Account begangen zu haben, der der reinen Parodie diente. Der Chilene Rodrigo Ferrari Pietro soll angeblich drei Twitter-Accounts angelegt und genutzt haben, die den chilenischen Business-Mogul Andrónico Luksic parodiert haben. Der Geschäftsmann und seine Familie besitzen etwa 17,8 Milliarden US-Dollar.

Rufschädigung

Laut Mashable behaupten die Anwälte von Luksic, dass über den Accounts persönliche Fotos und "unangebrachte Kommentare" versendet wurden. Diese würden das Ansehen von Luksic beschädigen. Ferrari Prieto drohen im Falle eines entsprechenden Urteils 18 Monate Haft.

Nur ein Scherz

Ferrari Prieto gab allerdings zu, einen der drei Accounts geführt zu haben. Als Profilbild verwendete er ein Bild von herabfallendem Geld und fügte in die Beschreibung des Accounts den Satz "Wir haben tonnenweise Geld" ein. Der Account sollte aber nur ein Scherz gewesen sein und nicht als Straftat gesehen werden.

Klare Kennzeichnung nötig

Parodie-Accounts sind auf Twitter zugelassen, solange sie als solche erkennbar sind. Dazu müssen Account-Betreiber solcher Profile aber klar und deutlich vermerken, dass es sich um einen Parodie- bzw. Satire-Account handelt.

Sperre eines YouTube-Videos

Die chilenischen Behörden haben vorige Woche erstmals ein YouTube-Video sperren lassen, das sich Informationen eines Buches bedient, das 1993 über einen Skandal eines argentinischen Botschafters veröffentlicht wurde. In den Skandal waren auch Chilenen verwickelt, darunter Andrónico Luksic. (red, derStandard.at, 22.2.2013)