Wien - Journalistengewerkschaft und Verleger wirken wie berichtet recht weit in den Gesprächen über einen neuen Kollektivvertrag. ORF und Betriebsrat nahmen ihre Gespräche über die - oft prekär bezahlten - freien Mitarbeiter am Donnerstag gerade erst wieder auf.

Beim Gebührenfunk schweigen alle Beteiligten über Inhalte: Betriebsratschef, ORF-Sprecher und Freie wollten nur bestätigen, dass die Verhandlungen fortgesetzt würden. Womöglich vielsagendes Detail: Nur der ORF nannte die Gespräche "konstruktiv".

Eine Einigung beim ersten Termin hätte überrascht; schon nach den seit Monaten kursierenden Vorgaben des ORF: Im Programmausschuss Mitte Dezember sprach ORF-Chef Alexander Wrabetz von 500.000 Euro zusätzlich für "Besserstellungen" nur eines Teils der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wrabetz redete da von "bestimmten Personen und Personengruppen". Die Anstellung eines Teils der Freien klang immer wieder an, freilich ebenso eine Budgetfrage.

Verleger und Journalistengewerkschaft verhandeln über einen gemeinsamen Kollektivvertrag für Zeitungs- und Onlineredakteure, der zur Jahresmitte 2013 in Kraft treten soll. Verhandlungen am kommenden Dienstag sieht Gewerkschafter Franz C. Bauer als "letzte große" Runde; "im Wesentlichen ist ziemlich klar, in welche Richtung es geht". "Es läuft", beschreibt Gerald Grünberger vom Zeitungsverband diese Gespräche. (red, APA, DER STANDARD, 22.2.2013)