St. Pölten/Wien - Die Schwechaterin Katharina Kucharowits geht am 3. März als die Jungkandidatin der SPÖ Niederösterreich ins Rennen. Auf der Landesliste auf Platz 28 sind ihre Chancen auf ein Landtagsmandat allerdings "überschaubar", wie sie sagt. Das hindert die 29-Jährige dieser Tage nicht daran, "rund um die Uhr" im Land unterwegs zu sein - etwa auf "Coffee-to-go-Tour" unter dem Motto "Schwarz trinken, rot wählen". Auf die Frage, ob die jungen Roten bessere Chancen auf Mitwirkung haben sollten, verweist Kucharowits diplomatisch auf gut gereihte Nachwuchspolitiker auf Bezirkslisten und junge Aktive in den Gemeinden.

Kucharowits' Vater weckte das Interesse seiner Tochter an der Politik - er war bis vor kurzem im Schwechater Gemeinderat aktiv, ist aber über die Affäre um Malversationen beim Veranstaltungszentrum Multiversum gestolpert.

Seine Tochter war auch zwei Jahre im Schwechater Gemeinderat tätig, seit September 2012 ist sie Bundesvorsitzende der Jungen Generation in der SPÖ, der sie schon seit Jahren angehört. Im wahren Leben studiert sie Mathematik und Psychologie auf Lehramt, im politischen setzt sie sich vor allem für leistbare Wohnungen und Verkehrsmittel ein.

Für günstige Öffis macht sich auch die Nachwuchshoffnung der Grünen Niederösterreich, Natalie Thuma, stark. Die 21-Jährige fordert als Landeslistensiebte bessere und günstigere Nachtbusse und betont, wie wichtig "saubere Politik" sei. Die Oberwaltersdorferin hat 2007 die Jungen Grünen Baden gegründet, "weil viel über die Anliegen Junger gesprochen wird, aber oft nicht mit ihnen". Derzeit ist Thuma im Vorstand der Jungen Grünen Niederösterreich.

Mit ihrem Studium der Landschaftsplanung, das sie in Wien absolviert, sieht sie sich auf dem richtigen Weg für eine politische Karriere auf Landes- oder Gemeindeebene. Politische Debatten, so sagt sie, habe sie schon als Teenagerin gern geführt. Derzeit macht sie das bei " Vernetzungspartys" und Podiumsdiskussionen in Schulen. Sie habe erst so richtig das Interesse ihrer Mutter an der Politik geweckt, die dann eine Zeitlang Gemeinderätin war.

Ähnlich stellt es Christian Marek da: Auch er habe seinen Vater zur Politik gebracht, derzeit ist Marek junior stellvertretender Bezirksobmann der FPÖ Gänserndorf - hinter seinem Vater Hubert. Die Bezirksliste für die Wahl am 3. März führt aber der 25 Jahre junge Junior an. "Mein Vater will Platz für die nächste Generation machen", sagt Marek. Sein Hauptanliegen für den Bezirk Gänserndorf: ein eigenes Spital.

Der Geschichtestudent fühlt sich bei den Blauen wohl, weil er dort gegen das "fast ständestaatliche System" arbeite und weil ihm Heimat wichtig sei. Was er einmal beruflich machen wird, wagt er nicht zu prognostizieren. Politisch aktiv bleiben will Marek aber auf jeden Fall. (Gudrun Springer, DER STANDARD, 21.2.2013)