Zürich - Teamwork ist das Erfolgsrezept der Durchfallerkrankungen auslösenden Salmonellen: Ein Teil von ihnen opfert sich für das "Gemeinwohl" der Keim-Population auf, andere können sich besser gegen Trittbrettfahrer der eigenen Art behaupten, wie Wolf-Dietrich Hardt und Martin Ackermann von der ETH Zürich herausgefunden haben.

Salmonellen vermehren sich im Darm. Dort müssen sie sich gegen andere Bakterien behaupten, aber auch gegen lebensuntüchtige Mutanten der eigenen Art, wie die ETH Zürich mitteilte. Diese haben die Fähigkeit zum Eindringen in die Darmschleimhaut verloren.

Krankmacher-Allianz

Im Darm von Mäusen kommen zwei "Versionen" von Salmonellen vor, wie die Forscher vor einigen Jahren herausgefunden haben. Die beiden Varianten sind genetisch identisch, aber nur eine kann eine Proteinmaschinerie herstellen, die es ihr ermöglicht, die Durchfallerkrankung auszulösen. Sie bezahlt jedoch einen Preis dafür: Sie vermehrt sich langsamer als ihre Artgenossen und wird eher vom Immunsystem bekämpft.

Damit opfert sich diese Gruppe auf, um die Lebensbedingungen im Darminneren für die Artgenossen zu verbessern. Mit Computersimulationen und Mausexperimenten konnten die Forschenden zeigen, dass bei den Salmonellen beide Varianten wichtig sind, um sich im Teamwork gegen Mutanten durchzusetzen. "Nur im Team sind sie erfolgreicher als die Mutanten, mit denen sie konkurrieren", zitiert die Mitteilung Hardt. (APA/red, derStandard.at, 23. 2. 2013)