Birgit Krols
Crazy Places

Verlag Christian Brandstätter
192 Seiten, ca. 250 Abbildungen, 22,50 Euro

Foto: Christian Brandstätter Verlag

Es muss schon eine außergewöhnliche Idee hinter dem Hotel, der Bar oder dem Restaurant stecken, damit es Aufnahme findet im neuen Bildband des Brandstätter Verlags. Nicht umsonst lautet der Buchtitel "Crazy Places", und es wäre enttäuschend, fände man darin Lokalitäten, die nicht durch diverse Verrücktheiten aus der Reihe tanzen.

In einer Welt, in der es gefühlt schon alles gibt, muss man sich schon einiges einfallen lassen, um aufzufallen. 37 Restaurants, Bars, Event Locations und Hotels schaffen das durch innovative Ideen, überraschendes Design oder außergewöhnliche Angebote. Großzügig werden sie in dem neuen Bildband präsentiert, wobei das Buch mehr auf die Aussagekraft von Fotos setzt, als sich mit viel Textinformation aufzuhalten.

Einige wenige Zeilen genügen etwa, um das Busrestaurant in Reims vorzustellen. Dafür sprechen die Bilder für sich und machen neugierig auf ein Abendessen in dem umgebauten Doppeldecker aus London mit Telefonzelle als portabler Toilette.

Essen im Gotteshaus

In Deutschland geht man zum Essen in die Kirche, zumindest in Bielefeld. Hier wurde ein neugotisches Gotteshaus vor dem endgültigen Verfall gerettet und in einen Gastronomiebetrieb umgestaltet. 350 Gäste haben im "Glückundseligkeit" Platz. In Miami genießt man sein Dinner im B. E. D. Miami im Liegen. Eine riesige Matratzenlandschaft lädt hier zum genussvollen Relaxen ein, Kissen, Chiffonvorhänge und Lichteffekte ziehen prominente Gäste wie Will Smith und Paris Hilton an.

Spektuakulär ist auch die "Threesixty Bar im Red Bull Hangar 7" in Salzburg, die sich durch eine Architektur auszeichnet, die fast ausschließlich auf Glas baut. Die "aufblasbaren Pubs von Airquee Ltd." hingegen sind eine witzige Idee für alle, die es gerne etwas privater mögen. Anstatt ins Pub zu gehen, kommt dieses Lokal dorthin, wo man es haben will. Aufgeblasen verfügt das 7 mal 15 Meter große Luftschloss über einen offenen Kamin, Steinmauern und ein Ziegeldach. Ein weiteres Lokal aus Österreich hat es unter die Crazy Places geschafft, nämlich die Murinsel in Graz. Schon die äußere Form ist außergewöhnlich. Aber auch der Innenraum des Objekts ist alles andere als alltäglich.

Bewohnbare Kunst und Schlafröhren

Unter den verrücktesten Hotels schließlich findet man die Propeller Island City Lodge, ein bewohnbares Kunstwerk in Berlin. Außergewöhnlich ist auch das Hotel im Leuchtturm, das "Vuurtoren Van Harlingen" in den Niederlanden. Als "Gipfel des Minimalismus" werden die Schlafröhren bezeichnet, die "Das Parkhotel" in Ottensheim bei Linz auszeichnen. 

Wer auf der Suche nach Inspiration für wirklich außergewöhnliche Reiseziele ist, sollte in dem Buch auf jeden Fall fündig werden. 19 Nationen sind mit verrückten Locations vertreten, 37 Hotels, Bars und Restaurants haben es unter die "Crazy Places" geschafft. (red, derStandard.at, 20.2.2013)