Sarajevo/Belgrad - Unweit der ostbosnischen Kleinstadt Zvornik werden Massengräber mit rund 300 Leichnamen von 1992 ermordeten Muslimen vermutet. Seit dem gestrigen Montag laufen entsprechende Grabaushebungen, berichtete die Tageszeitung "Oslobodjenje". Zvornik war 1992 Schauplatz des zweitgrößten Massakers in der Drina-Region nach Srebrenica. Rund 750 Bosniaken wurden damals von bosnisch-serbischen Truppen getötet.

Derzeit wird laut der Tageszeitung weiterhin nach Leichen von etwa 500 damals getöteten Bosniaken gesucht. Die Ausgrabungen werden von Experten des bosnischen Institutes für vermisste Personen durchgeführt. Laut früheren Angaben gelten in Bosnien weiterhin etwa 8.600 Personen als vermisst. Im dreijährigen Bosnienkrieg kamen bis 1995 laut offiziellen Angaben rund 100.000 Personen ums Leben. (APA, 19.2.2013)