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Was erwarten Sie sich vom PlayStation 3-Nachfolger?

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Der Prototyp (links): So ähnlich soll der neue PlayStation-Controller aussehen.

Foto: Sony/Destructoid

Am 20. Februar wird in New York um 18:00 Uhr Ortszeit (0:00 Uhr in Österreich) die neue PlayStation vorgestellt. Während Sony bislang kein einziges Gerücht kommentiert hat und auch selbst keine Informationen bekanntgegeben hat, sind bereits zahlreiche Details vorab durchgesickert. Ob bestätigt oder nicht, im Folgenden sind uns sämtliche bekannten Informationen zur neuen Konsole zusammengetragen. In wenigen Stunden werden wir dann wissen, welche Gerüchte sich bewahrheitet haben.

Der Name

Die neue PlayStation wird nicht die Endung "4" tragen, da im Japanischen die Zahl "Vier" - genauso wie das Zeichen für "Tod" - "shi" ausgesprochen wird. Möglich sei Berichten zufolge, dass man anstelle dessen den aktuellen Codenamen "Orbis" übernehmen wird, was soviel wie "Kreis" bedeutet. Dies passe auch mit der Handheld-Konsole PS Vita ("Leben") zusammen.  

Die Hardware

Die nächste PlayStation basiert Insidern nach auf AMDs neuer Jaguar-Architektur. Diese energiesparenden Prozessoren sind eigentlich für Notebooks im unteren Preissegment und für Tablets gedacht. Um den Anforderungen der leistungshungrigen Spiele gerecht zu werden, wurden die Systeme allerdings massiv aufgestockt. Als Basis kommen bei Sony ein Achtkern-Prozessor mit 1,6 GHz und ein Grafik-Chip nach AMDs Pitcairn-Design mit 800 MHz und 18 von AMDs "Graphics Core Next"-Recheneinheiten zum Einsatz. Die neue PlayStation werde mit 4 GB GDDR5-Speicher ausgestattet, der enorm hohe Durchsatzraten ermöglicht. 512 MB davon seien für das Betriebssystem und parallel nutzbare Anwendungen reserviert. 3,5 GB stünden also effektiv für Spiele bereit.

Zusätzlich stehe eine weitere Recheneinheit - getrennt von CPU und GPU - bereit, die zusätzliche Aufgaben übernehmen kann. Ein möglicher Einsatz wäre die eigenständige Berechnung von Physikeffekten, um dem Grafikprozessor unter die Arme zu greifen. Um besonders effizient und energiesparend arbeiten zu können, hätten Sonys Ingenieure es geschafft, den gesamten Prozessorensatz auf einem Die zu vereinen.

Spiele werden sowohl über das Blu-ray-Laufwerk gelesen, als auch über eine integrierte Festplatte abgespielt werden können. Zu den erwarteten Anschlüssen gehören HDMI und USB 3.0. Per WiFi und Ethernet kann man online gehen.

Der Controller

Der neue Controller integriert einem vorab aufgetauchten Prototyp zufolge zahlreiche neue Funktionen. Er ist um einiges größer, als der bisherige PS3-Controller. Die Analogsticks stehen weiter auseinander und weisen eine konvex geformte Oberfläche auf. Das digitale Steuerkreuz wurde ebenfalls überarbeitet, während die vier Eingabetasten X, Viereck, Dreieck und Kreis gleich geblieben sind. Die Abzüge R2 und L2 "zum besseren" überarbeitet wurden, was auch eine konvexe Form für mehr Halt schließen lässt.

Zwischen den Analogsticks befindet sich anstelle der bisherigen Select- und Start-Tasten das neue Touchpad, das wie bei der PS Vita eine präzise Fingereingabe ermöglichen dürfte. Branchenexperten spekulieren, dass das Pad auch eine Anzeigefunktionalität haben könnte. Dabei ist kein klassischer Touchscreen gemeint, allerdings könnte Sony die Fläche beispielsweise zur Controlleridentifizierung einsetzen. Zuvor hieß es, das Pad ließe sich wie eine Maustaste klicken und würde bis zu zwei Finger unterstützen.

Entlang der Stirnseite befindet sich eine breite, abgerundete LED-Leiste. Diese könnte die Funktion des PlayStation Move-Controllers übernehmen und zur dreidimensionalen Bewegungserfassung durch die neue PS Eye-Kamera erlauben. Diese neue Dual-Kamera solle jeder Konsole beiliegen und die Bewegung des Controllers via Triangulation dreidimensional erfassen. 

Überdie seien im Gehäuse auch diverse Bewegungssensoren und ein Vibrationsmotor verbaut.

Unterhalb des Touchpads scheint ein Lautsprecher oder ein Mikrofon eingebettet zu sein. Darunter wiederum ist der PlayStation-Button zu sehen. An der Unterseite zwischen den Analogsticks scheint weiters die ein Anschluss für Kopfhörer verbaut zu sein.

Streaming und Sharing

Sonys neue Konsole wird laut Berichten voll auf soziale Vernetzung setzen. Dazu gehöre auch eine neue Share-Funktion. Das System zeichne demnach laufend die letzten 15 Minuten eines Spiels auf. Spieler können bei Bedarf diese Aufzeichnung speichern, das Video editieren und dann direkt online mit anderen teilen. Auch Screenshots ließen sich auf diese Weise erstellen. Gleichzeitig sollen sich Spieler jederzeit mit anderen Usern austauschen können.

Online-Konnektivität spiele überhaupt eine wichtige Rolle bei der neuen PlayStation. Per Streaming-Dienst sollen sowohl Demos als auch PlayStation 3-Spiele zur Verfügung gestellt werden. Grundlage dürfte die Technologie der Firma Gaikai bilden, die Sony 2012 für 380 Millionen Dollar erworben hat.

Auch die Vernetzung von PlayStation und mobilen Endgeräten sei geplant. Spieler sollen nicht nur mit der PS Vita, sondern auch Smartphones und Tablets mit der Konsole interagieren können.

Neue Spiele und keine Abwärtskompatibilität

Das Streaming von PS3-Spielen ermögliche Sony auch deshalb, weil durch die neue Hardware keine älteren Spiele nutzen lassen. Der Plattformwechsel sei aber notwendig gewesen, um einerseits auf günstige Komponenten zurückgreifen zu können und andererseits Spielentwicklern die Arbeit zu erleichtern. Die neue PlayStation gilt in Entwicklerkreisen als besonders nutzerfreundlich.

Am wenigsten ist zu kommenden Spielen für Sonys neue Konsole bekannt. Zu den ersten erwartenden, exklusiven Next-Gen-Werken gehören Gerüchten nach "The Last Guardian" von Team ICO, ein neues Abenteuer der "Killzone"-Serie sowie ein Rennspiel der "MotorStorm"-Reihe. Ebenfalls gemunkelt wird über ein neues Werk des "Uncharted"-Schöpfers Naughty Dog und auch "Heavy Rain"-Entwickler Quantic Dream werke an einem Spiel für die neue Plattform.

Preis und Verfügbarkeit

Man kann davon ausgehen, dass Sony zur Vorstellung der neuen PlayStation keinen Preis nennen wird. Insider gehen unterdessen von einem Marktstart zum Weihnachtsgeschäft in den USA und Japan aus, während Europa erst Anfang 2014 mit der neuen Konsole rechnen dürfe. Wobei dies schlussendlich auf die finale Produktionsmenge ankommen wird, weshalb sich diese Angaben in den kommenden Monaten noch ändern könnten. Der Preis wird auf rund 399 Dollar geschätzt, wenngleich es mehrere Modelle mit unterschiedlicher Ausstattung geben könnte. In jedem Fall soll der Preis der neuen PlayStation weit unter dem Startpreis der PS3 liegen.

Am 20. Februar wissen wir Genaueres. Der GameStandard wird zeitgerecht von der PlayStation-Vorstellung berichten. (zw, derStandard.at, 19.2.2013)