Wien - Die Wiener Caritas bewertet das neuerliche Aussetzen des Hungerstreiks im Votivkirchen-Asylcamp als "erfreulichen ersten Schritt für eine gute Lösung für alle". Wie es nun weitergeht, ist jedoch noch nicht absehbar. Die Asylsuchenden essen zwar wieder, die Kirche verlassen haben sie aber nicht.

Caritas Wien-Sprecher Klaus Schwertner meinte am Montag gegenüber der "Kathpress", es gebe täglich Gespräche und Beratungen mit den Protestierenden, Lösungen könnten nur gemeinsam mit der Politik gefunden werden.

Schlechter Gesundheitszustand

Wie Schwertner hervorhob, habe sich der Gesundheitszustand der Flüchtlinge nach Angaben der Ärzte in den vergangenen zehn Tagen "deutlich verschlechtert", u.a. auch infolge der von einigen der Protestierenden zusätzlich reduzierten Flüssigkeitszufuhr. Zahlreiche Einlieferungen ins Krankenhaus seien notwendig gewesen.

Insgesamt werden nun noch 60 Personen in der Votivkirche gezählt. Drei haben vergangene Woche das Angebot einer Wiederaufnahme in die Grundversorgung angenommen und sind in angebotene Flüchtlingsquartiere übersiedelt, bestätigte Schwertner. Zuletzt habe bei 13 der Flüchtlinge ein Asylantrag beim Bundesasylamt vorgelegen. Von den 28, deren Verfahren sich zu Beginn in zweiter Instanz befunden habe, seien vier im Verlauf der Kirchenbesetzung aufgrund von Fristversäumnissen negativ entschieden worden - zusätzlich zu 22 weiteren, bei denen schon zuvor der Negativbescheid vorlag. (APA, 18.2.2013)