"Destiny" ist kein klassisches MMO "World of WarCraft". Anstelle dessen verbindet es Online-Mehrspieler-Elemente mit klassischen Einzelspielererfahrungen.

Foto: Bungie Entertainment

Spieler schlüpfen in die Rolle sogenannter Guardians.

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Spieler reisen durch das gesamte Sonnensystem von der Erde bis zum Jupiter.

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Bungie Entertainment, die Schöpfer der Shooter-Serie "Halo", haben am vergangenen Wochenende ihre neue Science-Fiction-Saga enthüllt. "Destiny" versetzt Spieler in eine ferne Zukunft, in der die Menschheit von einer fremden Spezies beinahe ausgerottet wurde. Laut dem Hersteller wird das Abenteuer allein, mit Freunden und gegeneinander bestritten werden können, wobei Spieler kontinuierlich ihre Fähigkeiten ausbauen und die Aktionen aller Spieler die gemeinsame Spielwelt beeinflussen. Es ist das erste Werk Bungies seit das Studio seinen Vertrag mit Microsoft für die Entwicklung der "Halo"-Serie beendet hatte. Der neue, auf zehn Jahre ausgelegte Vertrag mit Herausgeber Activision sieht insgesamt drei Werke rund um das neue Franchise vor. "Destiny" wird voraussichtlich 2014 für PlayStation 3 und Xbox 360 erscheinen und vermutlich auch für die nächste PlayStation und Xbox erhältlich sein. Eine Veröffentlichung für PC und Wii U wurde nicht in Aussicht gestellt.

Überlebenskampf der Menschheit

Die Entwickler bemühen für ihre neue Geschichte abermals Sci-Fi-Elemente und mystische Komponenten. Nachdem die Menschen vor langer langer Zeit, in der Goldenen Ära, alle Planeten des Sonnensystems bewohnten, wurden sie von einer dunklen Macht soweit zurückgedrängt, dass sie auf der Erde Zuflucht in einer letzten großen Stadt finden mussten. Doch bevor auch diese letzte Hochburg der Menschheit fallen sollte, schaltete sich eine dritte Macht, der "Traveller", ein und hält seither seine schützende Hand über der Stadt. Als die Menschen sich langsam wieder aus ihrer Festung trauen, müssen sie feststellen, dass sämtliche Planeten des Sonnensystems von den Aliens vereinnahmt wurden.

Es ist der Zeitpunkt, in dem die Spieler in die Geschichte einsteigen. In der Rolle eines "Guardian" gilt es, die Stadt zu beschützen und den Feind allmählich zurückzudrängen. 

Eine gemeinsame Welt

Revolutionäre Ansätze sehen die Entwickler im Aufbau und der Struktur dieses Universums. Spieler können die Geschichte allein oder auch kooperativ mit Freunden bestreiten und es wird auch klassische, kompetitive Mehspielerszenarien geben. Doch anstelle auf konventionelle Menüstrukturen zu setzen, treffen Spieler einander in unterschiedlichen Sammelpunkten auf den einzelnen Planeten. Sind sie nicht gerade im Kampfeinsatz, können sie sich in Städten mit anderen Spielern unterhalten, Ausrüstungsgegenstände handeln und sozial ihre Zeit vertreiben. Diese Mischung aus Multiplayer-Online-Rollenspiel (MMO) und typischem Kampagnen orientiertem Shooter soll einerseits das Gefühl einer großen gemeinsamen Welt vermitteln und andererseits die detailgetreue Inszenierung einer Einzelspielererfahrung ermöglichen. Wie in einem MMO wird es gemeinsame Ziele geben, unterschiedliche Charakterklassen, ausbaubare Fähigkeiten. Und wie in einem Shooter wird man auf satte Action nicht verzichten müssen.

Immer online

Um diese Vision umsetzen zu können, wird "Destiny" eine permanente Online-Verbindung erfordern - ohne aber ein kostenpflichtiges Abonnement vorauszusetzen. Eine Eigenschaft, die bei vielen anderen Spielen bereits für Protestrufe innerhalb der Community sorgte. Doch die Entwickler verfolgen damit das Ziel, die Spieler zu einer Gemeinschaft zu machen. Immer mehr Games verknüpfen ihre Welten mit sozialen Aspekten und versuchen so die Konsumenten noch enger an sich zu binden.

Vieles ist noch unklar, was den tatsächlichen Spielablauf betrifft. Was ist mit Reisen durchs Weltall? Wird es eine konsistente Welt sein oder wird sie in einzelne Abschnitte segmentiert? So viel ist jedoch sicher: Herausgeber Activision scheut keine Kosten und Mühen, um Bungie nach "Halo" den umfassendsten Konsolen-Shooter bauen zu lassen. Aktuell arbeiten rund 350 Mitarbeiter an "Destiny", Branchenbeobachter sehen darin eine der teuersten Produktionen aller Zeiten. Wie es sich tatsächlich spielt, muss allerdings zu einem anderen Zeitpunkt festgestellt werden. (zw, derStandard.at, 18.2.2013)