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Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow, hier bei der Verleihung des Deutschen Medienpreises 2011, hatte 1983 möglicherweise den Dritten Weltkrieg verhindert.

Foto: APA/EPA/ULI DECK

Moskau/Washington/Berlin - Möglicherweise schrammte die Welt am 25. September 1983 knapp an einem Atomkrieg vorbei. Ein Offizier der damaligen Sowjetarmee allerdings behielt die Nerven, als ein feindlicher Angriff mit US-Atomraketen gemeldet wurde. Am Sonntag wird Stanislaw Petrow dafür in der ostdeutschen Stadt Dresden geehrt.

Vor 30 Jahren drückte der damals 44 Jahre alte Oberstleutnant der Sowjetarmee im Raketen-Frühwarnzentrum bei Moskau nicht den Alarmknopf, als ein Spionagesatellit über dem US-Staat Montana die Startblitze von fünf US-Atomraketen signalisiert. Petrow prüfte penibel und meldete dann seinem Generalstab Fehlalarm, obwohl zu diesem Zeitpunkt nicht feststeht, ob es sich um Irrtum oder Ernstfall handelte. "Ich wollte nicht schuld sein am Dritten Weltkrieg", begründete er später seine Entscheidung.

Erst nach dem Fall der Mauer wird die Geschichte im Westen bekannt. Daraufhin folgen erste Ehrungen. Petrow erhält unter anderem in New York den "World Citizens Award". Am Sonntag nimmt er in Dresden eine weitere Auszeichnung entgegen - den mit 25.000 Euro dotierten "Dresden-Preis". Er erinnert an das Schicksal der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadt. Den ersten Preis hatte 2010 der sowjetische Ex-Präsident Michail Gorbatschow erhalten - für sein Engagement um die atomaren Abrüstung in den 80er Jahren. (APA/red, derStandard.at, 15.02.2013)