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Landesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) möchte Kärntens Kultur aus ihrer Misere helfen.

Foto: APA/Eggenberger

Klagenfurt - Eine schwarze Raumzelle mit Ausguck. Darin eingepfercht nahm die Malerin und Konzeptkünstlerin Meina Schellander den Kulturpreis 2012 des Landes Kärnten entgegen. Eine eindringliche Symbolik, die das Verhältnis der Kärntner Kulturschaffenden zur Landespolitik wiedergibt. Kritischen Geistern blieb im mehrheitlich blauen Kärnten nicht viel Raum.

Wer aufmuckte, musste nicht nur mit öffentlicher Verächtlichmachung rechnen, sondern bekam auch Subventionen gekürzt oder gestrichen. Wertvolle Kulturgüter wie etwa im Landesmuseum verrotteten großflächig in Schimmeldepots, während man für volkstümliche Events Unsummen an Steuergeld hinausblies. Vor diesem Hintergrund hatte der Kunstverein Kärnten aus Anlass des Kärntner Landtagswahlkampfes zu einem "Gespräch über Kulturpolitik" in das Klagenfurter Künstlerhaus geladen. "Wie soll es nach der Landtagswahl in Kärntens Kultur weitergehen?", lautete die Hauptfrage an Kulturschaffende und Kulturpolitiker.

Für den derzeitigen Kulturreferenten Wolfgang Waldner (ÖVP) geht es darum, die "imaginäre Wand" zwischen Kulturschaffenden und Politik abzubauen. "Wir brauchen Leuchtturmprojekte und weniger Show." Es sei nicht Aufgabe des Landes, Konzertveranstalter zu sein und Steuergeld zu verschwenden", so Waldner zum Standard. Hoch- und Volkskultur gehörten wiedervereint - auch Wissenschaft und Bildung seien Teil der Kultur und sollten in einem Ressort zusammengeführt werden: "Ohne Kultur und Wissenschaft kann sich eine Gesellschaft nicht weiterentwickeln", so Waldner. (stein, DER STANDARD, 16./17.2.2013)