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Technologie ist für die österreichische Wirtschaft bedeutender als Tourismus.

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Sechs Monate nach Studienabschluss haben über 80 Prozent der Absolventen der Technischen Universitäten Wien und Graz sowie der Montan-Uni einen fixen Job. Der Schnitt aller Unis liegt hingegen nur bei 71 Prozent. So ein Ergebnis der aktuellen Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der drei Hochschulen, die sich 2010 zum Verband TU Austria zusammengeschlossen haben.

Und die Jobs, die Techniker bekommen, werden überdurchschnittlich entlohnt. Der Studie zufolge erwirtschaftet ein Absolvent dieser drei Unis im Rahmen seiner ersten Beschäftigung durchschnittlich rund 20.500 Euro pro Jahr an Steuern und Sozialversicherungsabgaben, das sind um 6600 Euro mehr als ein durchschnittlicher Uni-Absolvent.

Nicht Toursimus, sondern Technologie ist in Österreich der größte Wirtschaftstreiber. Laut der Studie sind Produktionswert, Bruttowertschöpfung sowie Brutto-Investitionen im Bereich Technologie bis zu siebenmal höher als im Tourismus. Obwohl es in Österreich etwas mehr Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe (14 Prozent) als technologie- und wissensintensive Unternehmen (13 Prozent) gibt, beschäftigt der Bereich Technologie mehr Personen (19 Prozent, Tourismus: zehn Prozent) und trägt auch mehr zu Bruttowertschöpfung (24 gegenüber vier Prozent) und Brutto-Investitionen (15 gegenüber drei Prozent) bei.

Zahl der Absolventen überdurchschnittlich gestiegen

Erfreulich ist auch, so ein weiteres Ergebnis, dass die Zahl sowohl der ordentlich Studierenden als auch der Absolventen in den letzten Jahren kontinuierlich und im Verhältnis zum gesamten Uni-Sektor überdurchschnittlich gestiegen ist. Technische Studien werden attraktiver, dennoch fehlen allein in der Elektro- und Elektronikindustrie schon jetzt 800 Mitarbeiter, wie eine Bedarfsanalyse des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) ergeben hat.

Und auch wenn Techniker am Arbeitsmarkt stark gefragt sind, kann ohne permanente Weiterbildung schnell der Anschluss verloren werden. Besonders gefragt sind wirtschaftliche Zusatzqualifikationen. Denn Techniker arbeiten in Unternehmen nicht ausschließlich in den klassisch technischen Bereichen. In der Erhebung des FEEI gaben vier von fünf Großunternehmen an, dass die technischen Mitarbeiter häufig bis gelegentlich auch in den Bereichen Management, Marketing oder Einkauf eingesetzt werden. (ost, DER STANDARD, 16./17.2.2013)