Full Throttle, aber das bitte ökologisch korrekt. Es gibt etwas Besonderes für die entspannte Offshore-Ausfahrt vor den Virgin Islands oder Monte Carlo
Frohbotschaft für alle, die seit ihrer Kindheit ein klassisches Elektroboot-Trauma mit sich herumtragen: Vorbei sind die Zeiten, in denen man sich beim Herumsäuseln auf einem Wochenendausflugs-See von rachitischen Tretbooten demütigen lassen musste. Hier kommt die potenzielle Antwort: das Powerboat "Concept Cigarette AMG Electric Drive" - das weltweit stärkste als auch schnellste Boot mit E-Antrieb und gleichsam die Zigarette davor für alle Nouveaux Riches.
Die soeben in Miami präsentierte Studie des US-Bootsbauers Cigarette Racing ist der Sprössling einer Kooperation mit Mercedes' Haus-Tuner AMG, von dem auch die Antriebs- und Batterietechnik des neongelben Geräts stammt. Konkret bediente man sich beim Auto gewordenen Stromschlag des Hauses, dem SLS AMG Coupé Electric Drive.
Der holt sich seine Kraft (750 PS, 3,9 Sekunden auf 100 km/h) aus vier Elektromotoren, die 11,6 Meter lange Offshore-Zigarette nimmt gleich zwölf SLS-Motoren auf.
Sechs dieser Elektroaggregate bilden - links und rechts im Bootsheck verbaut - zwei Antriebseinheiten. Jeder der flüssigkeitsgekühlten Permanentmagnet-Synchron-Elektromotoren liefert 138 kW, was eine kombinierte Höchstleistung von 1.656 Kilowatt ergibt. Auch nicht matt: 3.000 Newtonmeter maximales Drehmoment fahren heckwärts in die Propeller.
Wer sich hinter diesem Steuerrad in Position bringt, sollte mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 160 km/h zurechtkommen. Ansonsten ist das Cockpit, konkret die Optik der Chronos, ganz SLS, also vertraut.
Hinter den schwarzen Fauteuils harrt ein flüssigkeitsgekühltes Lithium-Ionen-Akkupaket, das immerhin 548 Kilogramm auf die Waage bringt und über einen Energiegehalt von 60 Kilowattstunden verfügt. Maximalspannung: 400 Volt. Sollten die 3.456 Akku-Zellen leer sein, ist die quasi rauchlose Zigarette in etwa sieben Stunden wieder einsetzbar. Ob und zu welchem Preis das Gerät auf die Kundschaft losgelassen wird, ist noch offen. Mietpreise für eine Ausfahrt am Schlossteich in Laxenburg ebenso. (ssc, derStandard.at, 15.2.2013)