Mercedes hat seine E-Klasse gründlich überarbeitet und schafft einen weiten Spagat zwischen der Geläufigkeit eines Taxis und dezentem Luxus

Wer ständig an seinen Autos im Detail Verbesserungen vornimmt, möchte das nicht immer nur unter dem Blech tun, sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Deshalb wurde das sogenannte Facelift erfunden, also diese leichten Anpassungen des Aussehens an den Zeitgeschmack zwischen den großen Modellreformen.

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Die auffälligste Neuerung nach dreieinhalb Jahren Bauzeit der jüngsten E-Klasse sind nun die Scheinwerfer, die das Vieraugenprinzip des Vorgängers ablösen.

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Zweites sichtbares Merkmal der Evolution: Der Bereich der hinteren Türen und Kotflügel wurde mit einer zusätzlichen Karosseriefalte etwas pausbäckiger gestaltet. Die seitliche dreidimensionale Zierleiste wurde tiefer gelegt!

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Doch sehen wir uns die Palette etwas genauer an: Die Zielgruppe ist breit. So sind alleine 13 verschiedene Motorversionen erhältlich. Die Vernunft beginnt beim 136-PS-Diesel und endet je nach Sichtweise irgendwo bei einer der Motorvarianten weit jenseits von 200 PS.

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Schaltgetriebe gibt's nur mehr bis 204 PS, alles darüber wird ausschließlich mit Sieben-Gang-Automatik geliefert. Als besonderer Höhepunkt wird der turbogeladene Zwei-Liter-Vierzylinder mit geschichteter Magerverbrennung hervorgehoben, der bereits die Abgasnorm Euro 6 erfüllt.

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Die E-Klasse hat sich ja immer schon durch ein spezielles, gleichermaßen komfortables wie erquickliches Fahrgefühl ausgezeichnet. Diesen persönlichen Abstand zur Konkurrenz will man unbedingt halten und stattet bereits die Basisversion mit selektivem Dämpfersystem aus, in der Variante Avantgarde um 15 mm tiefer gelegt.

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So lässt sich trotz der enormen Spreizung der Fahrleistungen ein durchgängig typisches Fahrgefühl erreichen.

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Generell gibt es nur mehr die elektromechanische Lenkung, auch in der superstarken AMG-Version. Wegen des geringeren Energieverbrauchs – und vor allem auch deshalb, weil höherwertige Assistenzsysteme wie aktive Parkassistenten oder selbstkorrigierende Fahrbahnassistenten anders gar nicht realisierbar sind.

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Wer sogenannte Technologieführerschaft für sich beansprucht, sollte die wichtigsten technischen Errungenschaften in entsprechender Breite zur Verfügung stellen. Das tut man tatsächlich.

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So ist die Kollisionswarnung mit adaptivem Bremsassistent ebenso serienmäßig wie das Pre-Safe-System, das die Passagiere auf einen bevorstehenden Aufprall vorbereit, etwa mithilfe reversibler Gurtstraffer und automatischem Schließen der Seitenscheiben, und: die Kaffeetasse nicht zu vergessen, die aufleuchtet, wenn der Fahrer müde wird (oder telefoniert).

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Aber auch banale Komfortfeatures sind bereits im Serienumfang enthalten, elektrisch verstellbare Vordersitze etwa oder Edelstahl-Einstiegsleisten.

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Die Übersetzung der Kernfrage in die heutige Zeit, wo das Mercedes-Fahren im ursprünglichen Sinn beginnt, lautet: bei 50.000 Euro. Wenn Sie nicht den schwächsten Motor wollen, ein paar Extras dazuzählen und etwas Rabatt wieder abziehen, dann landen Sie exakt bei dieser Summe, Verdoppelung und Steigerung darüber hinaus problemlos möglich. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 15.2.2013)

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