Paukenschlag im Rennen um die 32.000 Wohnungen der BayernLB-Tochter GBW: Die Immofinanz Group hat ihr unverbindliches Kaufangebot zurückgezogen. Das teilte der heimische börsenotierte Immobilienkonzern am Mittwochabend mit.

"In der gegebenen Konstellation ist die Bildung eines deutsch-österreichischen börsennotierten Wohnimmobilienkonzerns in einem für uns akzeptablen Zeitrahmen nicht machbar", erklärte dazu Vorstandschef Eduard Zehetner. "Wir sind allerdings der festen Überzeugung, dass die GBW AG eine sehr erfolgreich geführte süddeutsche Wohnimmobiliengesellschaft ist und ein ausgezeichnetes bayerisches Portfolio bewirtschaftet."

Börsepläne für Buwog bleiben aufrecht

Die Immofinanz wollte mit der GBW ihre eigene Wohnimmobilien-Tochter Buwog stärken und diese an die Börse bringen. Daraus wird nun nichts, an den Börsenplänen für die Buwog hält die Immofinanz aber fest. "Das strategische Ziel, das bestehende Wohnimmobiliengeschäft unter Leitung der 100-Prozent-Tochter Buwog durch Zukäufe und Eigenentwicklungen in Deutschland zu stärken, bleibt unverändert aufrecht. Das gilt auch für die Option eines nachfolgenden Börsengangs der Buwog", erklärte die Immofinanz weiter.

Der Verkauf der BayernLB-Tochter ist bereits in der "heißen Phase", eine Handvoll Interessenten prüft derzeit die Bestände. Dazu zählen nach Angaben aus Finanzkreisen neben der österreichischen Conwert auch die Augsburger Patrizia sowie ein Bieterkonsortium um die bayerischen Kommunen München und Nürnberg. 

Verkauf bis Ende April

Die zweitgrößte deutsche Landesbank will den Wohnungsverkauf, voraussichtlich der größte in diesem Jahr in Deutschland, bis Ende April vom Tisch haben - rechtzeitig vor der bayerischen Landtagswahl und dem Bundestagswahlkampf. Die bayerische Landesregierung hatte durchgesetzt, dass beim Verkauf Schutzklauseln in jedem einzelnen Mietvertrag festgeschrieben werden. Sie sehen unter anderem ein lebenslanges Wohnrecht für alte Mieter vor. (red/Reuters, derStandard, 13.2.2013)