Und nun die tägliche Nazi-Meldung aus der FPÖ (Oberösterreich): Ein Innviertler FPÖ-Gemeinderat (Bezirk Braunau) hat auf seiner Facebook-Seite Angela Merkel mit Davidstern auf der Kleidung veröffentlicht, den Holocaust-Film "Schindlers Liste" zum "jüdischen Propagandafilm" erklärt und die uralte Neonazi-Lüge verbreitet, der "Zionistische Weltkongress" habe Deutschland 1933 den "Wirtschaftskrieg" erklärt (weshalb den Nazis offenbar nichts anderes übrig blieb, als den - natürlich nicht existenten - Holocaust durchzuführen).

Der Bezirksvorsitzende des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) wiederum hat ein Gedicht des in Nürnberg zu 20 Jahren verurteilten NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach ins Netz gestellt und lässt sich mit einem T-Shirt einer Neonazi-Band fotografieren, zu deren Repertoire der Song "Auschwitz rules" gehört. Der Mann will aber mit NS-Ideologie nichts zu tun haben.

Natürlich. Die FPÖ wird auch immer ganz böse, wenn man die vielfachen Verbindungen zu NS-Sprüchen, -Inhalten und -Symbolen aufzeigt. Alles Missverständnisse, Zufälle, böse Unterstellungen, und außerdem: Was soll ein junger RFJ-Mann schon von Auschwitz wissen? (Außer dass es das gar nicht gegeben hat.)

Es sind die kleinen und mittleren Funktionäre der FPÖ (in Oberösterreich und anderswo), die einschlägig auffallen. Man nennt das gemeinhin "die Basis" einer Partei. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 14.2.2014)