Die heitere Zeit des Jahres ist laut christlichem Kalender nun leider schon wieder vorbei. Keine Bälle mehr, kein Fastnachtstreiben, nichts, was das Leben so richtig lustig macht. Aber alle, die sich von der Fastenzeit betroffen fühlen, müssen fairerweise eingestehen, dass sie dieses Ende aller Lustbarkeiten haben kommen sehen müssen. Nicht zuletzt gab das Fernsehen da deutliche Hinweise. Voller aufbegehrender Spaßsendungen war der Faschingsdienstag, der Höhe- und Schlusspunkt des ausgelassenen Treibens.

Dabei blieb unentschieden, ob die österreichischen oder die deutschen Karnevalsbeiträge von größerer Hetz waren. Beim "Mombacher Bohnebeitel" auf SWR beispielsweise war als großer Pluspunkt das närrische Publikum selbst maskiert. Dergestalt, vom zahnlosen Piraten bis zum Senior-Cowgirl, verfiel es in fast tranceartige Lachzustände, während es den vorn an der Rampe (chauvinistische) Witze predigenden Pappnasen lauschte.

Den traditionsreichen "Villacher Fasching" im ORF indes haben seine Gäste ausschließlich in Zivil beklatscht, begleitet aber von nicht weniger trancehaften Lachgebärden, wenn auf der Bühne einer etwas irgendwo einigetån hat. Nachzusehen ist das samt den anderen fünfzig Jahren Faschingssitzung auf der Lei-leithek. Mit weit geöffneten Mündern wurden Tränen gelacht. Es waren Freud' und Leid nicht mehr zu unterscheiden.

Wirklich beunruhigt vom Fernsehen waren am Faschingsdienstag aber nur die Zuseher eines Regionalsenders im US-Staat Montana. Dort haben Hacker scherzhaft Warnungen vor Zombie-Attacken ins laufende Programm eingeschleust ("Die Untoten erheben sich aus ihren Gräbern!"). So ist das Lei-lei-leider. (Margarete Affenzeller, DER STANDARD, 14.2.2013)