Klagenfurt - Die Österreichische Tierärztekammer fordert ein bundesweites Gütesiegel für Tiertransporte. Außerdem warnte sie vor einer Verschlechterung der Kontrolle und das Hineinziehen dieses Themas in den Kärntner Wahlkampf. Dazu äußerten sich Tierärztekammer-Präsident Kurt Frühwirth und Vizepräsident Franz-Josef Schantl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.

Anlassfall für die Einladung war der Fall des Kärntner Tierarztes Alexander Rabitsch, dessen Vertrag als Tiertransport-Kontrollors vom Land nicht verlängert worden war, was in den Kärntner Medien ein umfangreiches Echo zur Folge hatte. Rabitsch gilt international als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Tierkontrollen und hat unter anderem im Auftrag des österreichischen Gesundheitsministerium das Handbuch für Tiertransporte maßgeblich mitgestaltet und bildet auch Tiertransporteure aus.

Sonderfall Kärnten

Im Bund seien die Kontrollen dem Gesundheitsministerium unterstellt, was sinnvoll sei, weil Transport und Schlachtung direkten Einfluss auf die Fleischqualität habe und damit auch ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung und des Verbraucherschutzes sei, sagte Frühwirth. In Kärnten jedoch ist dieser Bereich dem Agrarreferat unterstellt. Es könne aber nicht sein, dass die Kontrollierten die Kontrollen mitbestimmten, kritisierte Schantl. Daher sei ein Gütesiegel längst überfällig.

Korrekte Kontrolle der Lebendtier-Transporte

Die Tierärztekammer äußerte zudem den Verdacht, dass das Tiertransport-Gewerbe im Vorfeld der Kärntner Landtagswahl am 3. März massiv interveniert habe, denn Rabitsch gelte auch als engagierter Kämpfer für den Tierschutz und ist für seinen Einsatz im Bereich der Tiertransporte von der British Veterinary Association ausgezeichnet worden. Frühwirth forderte die Kärntner Politiker auf, den Vertrag von Rabitsch zu verlängern und so für eine korrekte Kontrolle der Lebendtier-Transporte Kärnten zu sorgen. (APA, derStandard.at, 13.2.2013)