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Das Online-Banking heben die Konsumenten positiv hervor. Die AK spricht sich dafür aus, dass es kostenlos bleibt.

Foto: apa/David Ebener

Wien - Die Arbeiterkammer (AK) Wien fordert mehr Klarheit über Zinsen und Spesen bei Girokonten. Fast jeder Dritte ärgere sich über die vielen verschiedenen und teuren Kontoführungsgebühren und Überweisungsspesen, hat die AK bei einer Umfrage unter 335 Konsumenten herausgefunden. Auch die Informationspolitik der Banken und die zu lange Überweisungsdauer wird kritisiert. Positiv hervorgehoben wird dagegen der Online-Zahlungsverkehr.

Zahlschein- und Bankomatgebühren

Die Konsumenten kritisieren die hohen Zahlschein- und Bankomatgebühren, Spesen bei Auslandsüberweisungen und die Kosten für Transaktionen am Bankschalter. Auch beschweren sie sich über unvorteilhafte Haben- und Sollzinsen. Gelobt werden die Kreditinstitute dagegen für "kostenlose Kontoführung" und "kostenlose Überweisungen", teilt die AK mit.

Kritisiert wird auch die Informationspolitik der Banken: Die meisten der unzufriedenen Bankkunden fühlen sich schlecht informiert. So sei etwa auf den Kontoauszügen etwa viel Werbung, die Zinsangaben aber suche man vergeblich. Auch unübersichtliche und ungenaue Abkürzungen oder Bezeichnungen stören die Konsumenten. Die internationale Kontonummer IBAN finden viele zu lang und sehr umständlich.

Verständliche Erklärungen gefordert

Obwohl die Überweisungsdauer schon kürzer geworden ist, benötigen Überweisungen für viele Bankkunden noch immer zu lange. Das "Zwischenparken" des Geldes bei den Banken wird als unverständlich und nicht gerechtfertigt wahrgenommen.

AK-Konsumentenschützer Christian Prantner fordert die Banken auf, die wichtigsten Girokontenpreise standardisiert darzustellen und Zahlungsverkehrsbegriffe verständlich zu erklären. Bei Pauschalkonten sollten die inkludierte und nicht inkludierte Leistungen sowie deren Kosten abrufbar sein. Zinsen für Guthaben und Überziehung sollten klar geregelt sein. Außerdem sollte es ein Recht auf ein Girokonto geben.

Mehr und verständliche Informationen sollte es auch über die Vereinheitlichung des Euro-Zahlungsverkehrsraumes, die für Überweisungen benötigte internationale Kontonummer IBAN und die internationale Bankleitzahl BIC geben.

Bankomatabhebungen nicht verteuern

Weiters spricht sich die AK dafür aus, dass das Internet-Banking kostenlos bleiben müsse und nicht mit Zusatzspesen belastet werden dürfe. Auch Bankomatabhebungen sollten nicht extra verteuert werden.

Dringend nötig hält die AK ein Produkt- und Speseninformationsblatt für Verbrauchergirokonten, dass in allen Mitgliedsstaaten verbindlich und einheitlich sein sollte. Ähnliches gebe es schon bei den Verbraucherkrediten. Darin sollten unter anderem die zentralen Transaktionspreise und Konditionen für Zinsen und Spesen übersichtlich aufgelistet sein. (APA, 8.2.2013)