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Niederschlagsmengen können mithilfe von Handynetzen gemessen werden.

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Die Zahl der Menschen, die ein Handy besitzen, wächst rasch. Anders als die Zahl jener mit einem Regenmesser. Umso erfreulicher ist, dass sich die Verbreitung des Mobilfunks auch für Wetterfrösche als nützlich erweist: als Niederschlagsindikator. Normalerweise nutzen Meteorologen dafür standardisierte Gefäße, die das Regenwasser auffangen und deren Stand zu bestimmten Zeiten ausgelesen wird. Das Messnetz ist aber löchrig wie ein alter Regenschirm.

Schlechtere Übertragungsqualität bei Regen

Nicht so das Handynetz, das immer dichter wird. Je heftiger es nun regnet, desto mehr sinkt die Übertragungsqualität, weil Regentropfen einen Teil der elektromagnetischen Wellen der Funkfrequenzen absorbieren. Der Nutzer bekommt davon wenig mit, doch die Mobilfunkbetreiber überwachen die Qualität ihrer Netze ständig.

Niederschlagsmengen messen

Forscher der niederländischen Universität Wageningen haben die von den Anbietern gesammelten Daten zur Signalqualität nun dazu genutzt, um daraus auf die im Bereich der Sendemasten fallende Regenmenge zu schließen. Mit einem wasserfesten Ergebnis: Die mit dieser Methode erstellten Karten waren nur wenig ungenauer als die herkömmlichen Niederschlagskarten, berichten die Wissenschafter im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences. Die Regenmessung per Mobilfunk könnte überall dort eingesetzt werden, wo das Netz der klassischen Regenmesser besonders dünn ist. (kat, DER STANDARD, 8.2.2013)