Frankfurt am Main - Erfreuliche Handelsdaten aus China haben den Börsen in Europa am Freitag zu Gewinnen verholfen. Nach drei von vier Handelstagen mit teils sehr kräftigen Verlusten schaffte der Euro-Stoxx-50 zum Wochenschluss eine leichte Erholung. Er ging mit einem Plus von 32,38 Einheiten oder 1,25 Prozent auf 2.630,30 Zähler aus dem Handel.

Die aktuellen chinesischen Außenhandelsdaten deuteten auf ein sich beschleunigendes Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin und ließen den Handelstag in Europa im Plus starten. Einen weiteren Schub gab es am Nachmittag vom guten Start der US-Börsen. Zudem hat sich das Defizit in der amerikanischen Handelsbilanz zum Jahresende hin stark verringert, wie heute bekannt wurde.

Vor allem die europäische Bankenbranche verzeichnete deutliche Kursgewinne. Top-Wert im Euro-Stoxx-50 war der spanische Bankenkonzern BBVA mit plus 4,45 Prozent, gefolgt von weiteren vier Banken unter den besten zehn Euro-Stoxx-50-Titel. BNP Paribas profitierten laut Händlern von einer positiven Studie von Merrill Lynch und gewannen 2,36 Prozent hinzu.

Zu einem gefragten Wert zählte den ganzen Tag über die Aktie von Vivendi. Sie verabschiedete sich mit plus 2,14 Prozent ins Wochenende. Die Tochter Universal Music wird das EMI-Musiklabel Parlophone für 766 Millionen US-Dollar an Warner Music verkaufen.

Peugeot mit nervösem Handel

Die Papiere von Peugeot waren einem sehr nervösen Handel ausgesetzt - mit Kursverlusten und -anstiegen um jeweils rund fünf Prozent. Schlussendlich gingen sie mit 1,96 Prozent Plus aus dem Handel. Der Autobauer meldete weitere milliardenschwere Abschreibungen. Frankreichs Haushaltsminister Jerome Cahuzac sagte daraufhin zu RMC Radio, dass Peugeot "nicht verschwinden" könne und dürfe, sondern gerettet werden müsse. Zudem hatte die Zeitung "Liberation" berichtet, dass die französische Regierung als "letztmöglichen" Ausweg erwäge, sich an Peugeot zu beteiligen.

Die Anteilsscheine von BMW waren im Euro-Stoxx-50 mit plus 2,45 Prozent ebenfalls unter den besten Werten. Nach dem Rekordabsatz von 2012 hat der bayrische Autobauer im Jänner weiter zugelegt und seine Verkäufe um fast 10 Prozent gesteigert. Der Oberklasse-Hersteller lieferte im vergangenen Monat 123.276 Autos aus. Dabei legte die Marke BMW um gut 11 Prozent zu, bei Mini stagnierte der Absatz in etwa.

ThyssenKrupp-Aktien gewannen am Freitag 1,55 Prozent auf 17,74 Euro. Der kriselnde Stahlkonzern will mehr als 2.000 Stellen streichen. Von dem Jobabbau im europäischen Stahlgeschäft sei auch dessen Verwaltung in der Duisburger Zentrale betroffen, teilte der DAX-Konzern mit.

Telecom Italia büßten im FTSE MIB 1,26 Prozent ein. Die italienische Telefongesellschaft verdiente im vergangenen Jahr wegen des schrumpfenden Heimatgeschäfts weniger als erwartet. (APA, 8.2.2013)