Guatemala-Stadt - Guatemalas früherer Diktator Efrain Rios Montt soll im August der Prozess wegen eines Massakers an Ureinwohnern gemacht werden. Der Völkermord-Prozess gegen den 86-Jährigen solle am 14. August beginnen, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal, dass ein Verantwortlicher für Verbrechen während des jahrzehntelangen Bürgerkriegs wegen Genozids vor Gericht gestellt wird.

Dem früheren General Rios Montt, der im März 1982 durch einen Putsch an die Macht gelangt war und Guatemala bis August 1983 mit harter Hand regierte, wird vorgeworfen, im Norden des Landes ein Massaker an 1.770 Angehörigen der Maya angeordnet zu haben.

Der Militärmachthaber hatte im Bürgerkrieg eine Strategie der "verbrannten Erde" verfolgt, um der linken Guerilla den Boden zu entziehen. Menschenrechtler zufolge waren die Opfer aber vielfach nicht Rebellen, sondern unbeteiligte Ureinwohner, die in den ländlichen Gebieten Guatemalas die Mehrheit der Bevölkerung bilden. Insgesamt wurden im Bürgerkrieg von 1960 bis 1996 nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 200.000 Menschen getötet. (APA, 7.2.2013)