Bild nicht mehr verfügbar.

Die Hamburger Elbphilharmonie werde "vor allem als Mahnmal für die Verschwendung von Steuergeld in die Geschichte eingehen", schreibt der "Spiegel".

Foto: Reuters/Charisius

575 Millionen Euro – so lautet die aktuellste Kostenschätzung, was den Bau der Hamburger "Elbphilharmonie" betrifft.  2005 ging man noch von "nur" 186 Millionen Euro an Baukosten für das "beste Konzerthaus der Welt" aus, 77 Millionen davon sollten von der öffentlichen Hand kommen.

Architektenhonorar sorgt für Aufregung

Laut einem Bericht von "Spiegel Online" werden die Architekten des Bauwerks, die beiden Büros Herzog & de Meuron und Höhler + Partner, für die Planung insgesamt 93,9 Millionen Euro Honorar erhalten. Von der Hamburger Kulturbehörde wurde diese Summe mittlerweile bestätigt.

Allein das Architektenhonorar werde nun also höher sein als die ursprünglich angenommenen Kosten für die Stadt, berechnete der "Spiegel" - und das lässt in Deutschland naturgemäß die Wogen hochgehen. Allein 35 Millionen Euro an "Honorarzuschlag" werden fällig, wenn es zu einem neuen Vertrag mit der Baufirma Hochtief kommt. Diese soll das Konzerthaus, an dem seit 2007 gebaut wird, um 198 Millionen Euro "garantiert fertig bauen". Die Gesamtsumme wird dann die bereits erwähnten 575 Millionen Euro ausmachen.

Architekten wehren sich

Ein Sprecher der Planer sagte der Zeitung, dass sich das übliche Honorar nur bei Standardbauten, zu denen die Elbphilharmonie nicht zu zählen ist, auf zehn Prozent der Baukosten belaufe. Als Generalplaner solcher Sonderprojekte seien zwölf bis 20 Prozent üblich. Außerdem habe man "mehr als 30 Subdienstleister beauftragt und koordiniert, auf die sich das Honorar aufteilt", und Gewinn werde man ohnehin keinen machen. Die Kulturbehörde weist außerdem darauf hin, dass das Honorar auch für die Bauaufsicht und für Teile der Bauleitung gedacht sei.

Mit der Eröffnung des Konzerthauses ist laut dem Bericht nicht vor 2017 zu rechnen. Ein parlamentarischer U-Ausschuss in Hamburg läuft, vor dem am 14. Februar auch nochmals Ex-Bürgermeister Ole von Beust (CDU) Auskunft geben muss. (red, derStandard.at, 7.2.2013)