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Foto: AP/Brynjar Gauti

Straßburg - Das EU-Parlament setzt sich dafür ein, dass die Meere nicht mehr geplündert werden. Seit Jahren wird versucht, den Fischfang mit Quoten zu beschränken. Jetzt soll eine grundlegende Reform neue Perspektiven bieten.

Das EU-Parlament hat am Mittwoch in einer einschneidenden Reform der EU-Fischereipolitik für einen Stopp der Überfischung gestimmt. Die EU-Länder werden nach dem Votum der Volksvertretung vom Mittwoch ab 2015 zu einer nachhaltigen Fischerei verpflichtet. Das bedeutet, dass nur soviel Fisch gefangen werden darf, wie nachgewachsen ist. Allerdings ist diese Abstimmung des Parlaments noch nicht endgültig. Mit den EU-Regierungen muss noch verhandelt werden.

Verschwenderische Rückwürfe

Verboten werden auch verschwenderische Rückwürfe. Fast ein Viertel der gefangenen Fische (1,9 Millionen Tonnen pro Jahr) wird tot oder lebendig ins Meer zurückgeworfen, weil die Fische keinen Handelswert haben, oder um Quoten einzuhalten. So sollen sich die stark verringerten Fischbestände bis 2020 erholen können. Nach Kommissionsangaben sind fast 70 Prozent der Fischbestände in der EU zur Zeit überfischt.

Die größten Fischfang-Nationen in Europa sind Dänemark, Spanien, Großbritannien und Frankreich - in dieser Reihenfolge. Nach dieser Abstimmung steht ein Trialog mit der EU-Kommission und den EU-Regierungen an, um über die strittigen Punkte zu verhandeln.

Der Deutsche Fischerei-Verband hat die Entscheidung in Straßburg begrüßt. "Durch die Reduzierung der Flottenkapazitäten konnte der Anteil der überfischten Fischbestände im Nordostatlantik in den letzten sechs Jahren bereits von 94 auf 47 Prozent reduziert werden, sagte der Geschäftsführer des Verbands Peter Breckling. "Im vergangenen Jahr konnte die Gesamtfangmenge für viele Bestände bereits wieder angehoben werden. Auch 2013 setzt sich dieser positive Trend fort". (APA, 7.2.2013)