Exerzitien

Welche religionsfreien Alternativen gibt es in einem Land wie Österreich für die etablierten Übergangsrituale eines menschlichen Lebens, das In-die-Welt-Kommen, das Erwachsenwerden, das Heiraten und das Sterben? "Keine, oder jedenfalls keine vernünftigen", meinen die Rabtaldirndln. Und das, weil die großen Religionen immer wieder lokale, erfolgreiche Rituale aufgegriffen und für sich beansprucht haben.

Mit "Schwarze Wolle - Exerzitien mit den Rabtaldirndln" stoßen die Rabtaldirndln unter der Regie von Ed. Hauswirth in diese Lücke und laden das Publikum dazu ein, in einer Art pastoralpsychologischen Klausursituation die Gemeinschaft und Schwellenzustände des rabtalesken Rituals zu erfahren. Für Ungläubige und Ungetaufte entwerfen die Rabtaldirndln ihre eigenen Exerzitien und eine selbstständige Ritualwelt für diesen Abend. "Du musst glauben!" - das glauben die Rabtaldirndln. Und das üben sie ein. 

Termine: 14.2., 15.2., 16.2. jeweils um 20 Uhr

Ort: Brut, Künstlerhaus, Karlsplatz 5, 1010 Wien

Foto: Franz Sattler

Johanna Dohnal - Ein politisches Lesebuch

Maria Mesner und Heidi Niederkofler sind die Herausgeberinnen des neuen Buchs über Johanna Dohnal mit dem Titel "Johanna Dohnal - Ein politisches Lesebuch". Am 14. Februar ab 18.30 Uhr präsentiert Heidi Niederkofler das Buch im Bruno-Kreisky-Forum. Danach findet eine Diskussion unter dem Titel "Erreichte Meilensteine. Zukünftige Herausforderungen" statt. Unter der Moderation von Andrea Mautz diskutieren Carina Altreiter, Maria Mesner, Julya Rabinowich und Alexandra Weiss. Musikalisch wird der Abend von Carole Alston und Julia Schreitl untermalt.

Ort: Bruno Kreisky Forum, Armbrustergasse 15, 1190 Wien

Anmeldung via E-Mail oder per Telefon unter 0810/810211 erforderlich.

Buchcover/Mandelbaum Verlag

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Historisches aus dem Tiroler Raum

Der Frauenbiografieband "Frauen der Grenze. Donna di Frontiera" von Heidi Hintner, Donatella Trevisan und Luise Pusch (Hrsg.innen) erzählt das Leben von Frauen aus Süd- und Osttirol sowie dem Trentino. Das Wissen und die Erfahrung von Frauen am Land weiterzugeben, war die Intention der Herausgeberinnen und so entstand ein griffig geschriebenes, sorgfältig recherchiertes und detailreiches Buch mit feministischem Blick.

Am 14. Februar ab 19 Uhr lesen Ingrid Windisch, Heidi Hintner und Donatella Trevisan in der feministischen Buchhandlung ChickLit aus dem Buch.

Ort: ChickLit, Kleeblattgasse 7, 1010 Wien

Foto: ap/JOERG SARBACH

Solidarisches Wirtschaften

Wien wird von 22. bis 24. Februar ganz im Zeichen der solidarischen Ökonomie stehen. Der Solidarische Ökonomie Kongress 2013 an der Universität für Bodenkultur will Projekte und Betriebe auf lokaler, regionaler und globaler Ebene sichtbar machen, zu Austausch und Vernetzung in Theorie und Praxis sowie zur aktiven Mitarbeit im Bereich solidarischen Wirtschaftens anregen.

In über 100 Programmpunkten geht es um solidarische Wirtschaftsformen in so unterschiedlichen Bereichen wie Nahrungsmittel, Care, Wohnen, Land, Ressourcen, Energie, Geld, Vermögen, Produktion, Handel, Bildung, Medien oder öffentliche Budgets.

Das genaue Programm kann HIER nachgelesen werden. 

Ort: Universität für Bodenkultur, Exnerhaus, Peter-Jordan-Straße 82, 1190 Wien

Screenshot: solidarische-oekonomie.at

Die Frauen am Akkordeon

Im 14. Jahr des Bestehens bietet das Internationale Akkordeon-Festival in Wien nicht nur zahlreiche künstlerische Facetten, sondern eine Reihe an Künstlerinnen, die frau hören sollte. Hier eine kleine Auswahl:

  • Guro von Germeten & Schwindelfrei Orchestra: 26.2., 20.00 Uhr, Ost Klub
  • Zydeco Annie & Swamp Cats: 2.3., 20.00 Uhr, Reigen
  • Doppelkonzert: Portrait Marie-Theres Stickler, Martin Spengler & Die Foischn Wiener: 15.3., 20.00 Uhr, Ehrbar-Saal
  • Doppelkonzert: Annie Bonny & The Hinking Sinking Ladies, Poprzan/Jokic/Neuner/Petrova feat. Paula Sell: 18.3., 20.00 Uhr, Schutzhaus Zukunft
  • Johanna Juhola Reaktori: 23.3., 20.00 Uhr, Reigen

Weitere Infos zum 14. Internationalen Akkordeon Festival

Foto: Susanne Morger

Familien Andersrum

Die Kinderwunschgruppe des Vereins FAmOs trifft sich in naher Zukunft wieder, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen, Ängste und Unsicherheiten zu klären. Darüber hinaus können sich potenzielle Eltern mit Kinderwunsch finden. 

Folgende Termine sind für die nächsten Monate jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr geplant: 2.3., 6.4., 11.5., 8.6.

Ort: RosaLilaVilla, 1. Stock, Beratungsstelle, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

Link: Famos - Familien Andersrum Österreich

Foto: Famos/Gugg-HoSiWien

Ausstellung: Where to draw the line?

Viele der Orte, an denen Künstlerin Iris Andraschek in den letzten Jahren gearbeitet hat, waren starken Transformationen unterworfen, die zu Erosionen traditioneller Strukturen geführt und individuelle wie gesellschaftliche Neupositionierungen quasi erzwungen haben. Ihr Interesse gilt diesen Neupositionierungen zwischen den Wünschen nach Selbstverwirklichung und einem Aufgehobensein in der Gemeinschaft.

Der Titel der Ausstellung fragt nach dem Ort, wo eine Grenze gezogen wird. Wer setzt Grenzen, wer macht Regeln für wen? Wo sind unsere Freiheiten, sie selbst zu bestimmen?

Er nimmt auch Bezug auf die Arbeit der Künstlerin mit betrunkenen und bemalten Mädchen. Die Rituale der Altersgruppe, welche sich laut Andraschek mit Stephen Heath als "In the masquerade the woman mimics an authentic - genuin - womanliness" beschreiben ließen, beschäftigen sie in mehrfachem Sinn: als Künstlerin, als Fotografin, als Zeichnerin, aber auch der Blick von Männern auf solche Bilder.

Wann: 6. Februar bis 14. April (Künstlerinnengespräch am 14. März, 19 Uhr)

Wo: Salzburger Kunstverein, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

 

Foto: Iris Andraschek/Salzburger Kunstverein

Der nackte Mann sonntags um 11

Im Rahmen der Ausstellung "Der nackte Mann" lädt das Linzer Kunstmuseum Lentos drei Künstler, die in der Schau vertreten sind, zu einer Ausgabe der Gesprächsreihe "sonntags um 11": Franz Kapfer, Josef Kern und Peter Senoner stellen sich zum Thema Männerbilder den Fragen von Direktorin Stella Rollig und aus dem Publikum.

Wann: 10. Februar, 11.00 Uhr - ab 10 Uhr gibt es die Gelegenheit, vor Ort zu frühstücken, Anmeldung bis 7. Februar unter Tel.0732/7070 3600 oder claudia.kern@lentos.at

Wo: Lentos Kunstmuseum Linz, Ernst-Koref-Promenade 1, 4021 Linz,

Die Ausstellung "Der nackte Mann" selbst ist noch bis 17. Februar zu sehen.  Von 5. bis 16. Februar kann die Ausstellung dienstags bis samstags jeweils bis 21 Uhr besucht werden.

Außerdem werden zusätzliche öffentliche Führungen angeboten:
Di 5. Februar, 19 Uhr; So 10. Februar, 14 Uhr;
Di 12. Februar, 19 Uhr; So 17. Februar, 14 Uhr
Dauer 1 Stunde, Führungsbeitrag 3 Euro plus Eintritt. Keine Anmeldung erforderlich.

Foto: Lentos/David LaChapelle

Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift

Der Patriarch will nicht mehr. Gus, pensionierter Hafenarbeiter und kommunistischer Ex-Gewerkschafter, konfrontiert seine Familie mit dem Entschluss sich umzubringen. Er hat Alzheimer und versteht die neue Weltordnung nicht mehr. Jeder Lebensantrieb ist ihm abhanden gekommen, weil es nichts zu bewegen und zu verhandeln gibt im globalen Kapitalismus. Der lebensmüde "working class hero" lädt seine Familie nach Brooklyn zu einer höchst unüblichen Familienvereinigung: Sie alle sollen abstimmen, ob er Selbstmord begehen soll. Es kommt zur familiären Abrechnung, schwelende Konflikte werden endlich ausgetragen.

Was ist ein Menschenleben wert im Kapitalismus? Diese und andere Fragen vermag Tony Kushner in seinem Theaterstück "Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" zu beantworten. Ab Februar wird es im Wiener Volkstheater unter der Regie von Elias Perrig und Dramaturgie von Susanne Abbrederis erstmals in Österreich aufgeführt - die Uraufführung fand 2011 in New York statt. 

Termine: Premiere am 15. Februar um 19.30 Uhr; Weitere Spieltermine: 25.2., 27.2., 1.3., 10.3. immer um 19.30 Uhr

Ort: Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1, 1070 Wien

Foto: Armin Bardel

Gemischte Platte

Wenn sich NachwuchskünstlerInnen zusammentun, kann "das Ergebnis nur appetitlich" sein, heißt es in der Einladung zum Kleinkunstabend. Entstanden sei eine gemischte Platte zusammengesetzt aus Kabarett, Musik und Theater. Einmal im Monat soll diese nun angerichtet werden. Mit dabei sind Flüsterzweieck (Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger), Gerafi (Gerald Dell'mour und Rafael Wagner), RaDeschnig (Birgit und Nicole Radeschnig) und Überraschungsgäste.

Termine: 10.2. und 11.4. im Tachles Kulturcafé und 2.3. im Kabarett Niedermair, jeweils um 22.00 Uhr

Orte: Tachles Kulturcafé, Karmeliterplatz 1, 1020 Wien und Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1a, 1080 Wien

Karten reservieren unter 01/408 44 92 oder via Email

Foto: Die gemischte Platte, irgendwie Kleinkunst

"Die Wand" im Burgtheater

Marlene Haushofers Protagonistin wacht eines Morgens in einer Jagdhütte auf und findet sich eingeschlossen von einer unsichtbaren Wand, hinter der kein Leben mehr existiert. Was ihr bleibt, sind ein Hund, eine Katze, eine Kuh, die Berge, eine Alm. Dorothee Hartinger spielt derzeit im Burgtheater in szenischer Einrichtung von Christian Nickel diesen österreichischen Literaturklassiker auf der Feststiege des Burgtheaters, die mit ihrer wuchtigen Unwirtlichkeit einem Naturereignis gleichkommt.

Termine: 13.2., 20.00 Uhr, 19.2., 20.00 Uhr

Ort: Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien

Foto: Reinhard Werner

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Radio Orange 94.0: Sex, Liebe, Familie - Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus

Auf dem Feld des Glücks erleiden Leute ihre größten Niederlagen: Eifersuchtsdramen, Ehegefängnisse, Gewaltexzesse in der Familie. Warum ist das so?

Liebe muß man nicht lernen, sondern jeder kann sich verlieben. Leidenschaft kommt auf - was ist das?

Vom Gefühl zum Interesse: Berechnung kommt auf. Was will ich vom/von der anderen?

Diesen und weiteren Fragen geht Radio Orange 94.0 in seiner mehrteiligen Sendung "Sex, Liebe, Familie - Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus" nach.

Sendetermine:

20. Februar, 6. März, jeweils 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Link mit konkreten Inhalten der jeweiligen Sendung: Radio Orange 94.0

Foto: dapd/Schmidt

Knallbuntes Frauentreff

In Ebensee leben Menschen aus über 40 Nationen - auch in Gmunden und Bad Ischl geht es multikulturell zu. Kontaktmöglichkeiten gibt es jedoch kaum. Das Frauenforum Salzkammergut befindet, dass ein solcher Ort des Treffens fehlt und richtet einen solchen ein.

Eingeladen sind alle Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte. Die Initiatorinnen wollen Kontakte knüpfen und im Laufe der regelmäßigen Treffen zu einer lustigen, knallbunten Gruppe wachsen.

Nächstes Treffen: 12. Februar, ab 18.00 Uhr - danach jeden zweiten Dienstag im Monat

Ort: Frauenforum Salzkammergut, Soleweg 7/4, 4802 Ebensee

Link: Frauenforum Salzkammergut

Foto: Frauenforum Salzkammergut

Ausstellung: "Vienna's Shooting Girls - Jüdische Fotografinnen aus Wien"

Das Jüdische Museum Wien präsentiert die neue Ausstellung "Vienna's Shooting Girls - Jüdische Fotografinnen aus Wien". Vor 1938 war der Großteil aller Fotostudios in Wien in weiblicher, jüdischer Hand. Die Ausstellung geht den Gründen dafür nach und macht ein großes Kapitel jüdischer Wiener Frauengeschichte wieder zugänglich.

Eine Auswahl an Arbeiten von rund 40 Wiener jüdischen Fotografinnen, darunter Madame d’Ora, Trude Fleischmann, aber auch kaum noch bekannte Frauen wie Edith Tudor Hart, Hilde Zipper-Strnad oder Claire Beck, bietet ein repräsentatives Bild der Geschichte der österreichischen Fotografie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Bis 3. März 2013
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien

Link: Jüdisches Museum

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Jüdisches Museum/Trude Fleischmann