Der Wind River ist ein Fluss mit (europäischem) Schwierigkeitsgrad I-II+ und mündet nach ca. 220 Kilometer nördlich in den Peel River. Normalerweise kein Problem für geübte Paddler ...

Thomas Thurner

Um den Fluss mit dem Boot befahren zu können, muss man sich per Wasserflugzeug einfliegen lassen. Von der „Hauptstadt“ Whitehorse fährt man am besten per Auto bis Mayo und von dort die letzten 150 km nördlich mit dem Buschpiloten.

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Der Lake McClousky inmitten der Wernecke Mountains ist Startpunkt der Reise. Von hier geht es rund 300 Flusskilometer durch völlig entlegene Wildnis bis nach Taco Bar, dem ersten möglichen Abholpunkt.

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Das rauhe Klima des nördlichen Yukon Territory zeigte sich von seiner härtesten Seite. Obwohl Anfang August, hatten wir bis auf wenige Augenblicke beinahe durchgehend Regen. Die Temperatur sank häufig unter den Gefrierpunkt; Stürme und Schneefälle zehrten an unseren physischen und psychischen Kräften.

Thomas Thurner

Nur selten konnten wir durch eines der wenigen Sonnenfenster die Berge rings um uns sehen.

Thomas Thurner

Wertvolle Ausrüstung ist nicht immer Hi-Tech. Wie wichtig heißes Wasser und ein wärmendes Feuer sein kann, war die erste Lektion unserer Reise.

Thomas Thurner

Die wirklich perfekte Lösung für trockene und warme Füße gibt es nicht. Wasser von oben und unten macht auf Dauer alles nass und klamm.

Thomas Thurner

Bei normalen Wetterverhältnissen bietet der Oberlauf des Wind Rivers unzählige Möglichkeiten für einfache Bergtouren.

Thomas Thurner

Der permanente Regen ließ den Fluss schnell ansteigen. Neben Kälte und Nässe begann nun zunehmend auch der Fluss an unseren Kräften zu zehren.

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Das Flussbett wurde kontinuierlich immer breiter, die Fließgeschwindigkeit enorm hoch (bis zu 22 km/h) und der sichere Weg immer schwieriger zu finden.

Thomas Thurner

Gute Lagerplätze zu finden war trotz des hohen Wasserstandes nur selten ein Problem. Hier sogar auf „Rasen“.

Thomas Thurner

Beim Kochen am Lagerfeuer schmeckt alles doppelt so gut.

Thomas Thurner

Der perfekte Lagerplatz mit „bärensicherem“ Abstand zwischen Zelt und Kochstelle. Aber Bären waren unsere geringste Sorge.

Thomas Thurner

Beinahe endlos zog eine Sturmfront nach der anderen über uns hinweg.

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Notcamp im eisigen Wind

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Die nächste Front im Anzug.

Thomas Thurner

Auf der gesamten Strecke gibt es keine Spuren von Zivilisation.

Thomas Thurner

Auch außerhalb der Berge wurde das Wetter nicht besser und der Wasserpegel stieg bedrohlich an. Immer öfter begleiteten uns ganze Bäume in den braunen Fluten.

Thomas Thurner

Immer wieder hofften wir auf ein Sinken des Wasserspiegels, bevor wir die schwierigeren Abschnitte erreichen sollten. Vor allem der Peel-Canyon im letzten Abschnitt unserer Tour machte uns Kopfzerbrechen.

Thomas Thurner

Der Mount Deception ist die letzte große Erhebung am Wind River und der erste Berg, den wir ohne Wetterprobleme besteigen konnten.

Thomas Thurner

Blick auf den Peel River vom Mount Deception. Von oben ist es wesentlich leichter die Orientierung zu bewahren.

Thomas Thurner

Die Wahl des richtigen Flussarmes wurde immer schwieriger. Oft endete die Hauptströmung einfach tosend in den Bäumen. Durch die hohe Geschwindigkeit des Flusses mit bis über 20 km/h war permanente Konzentration nötig. Aufgrund der Breite des Flusses und der Wassertemperatur von 5° C hätte ein Kentern an der falsche Stelle mit ziemlicher Sicherheit fatale Folgen gehabt.

Thomas Thurner

Hohe Wellen, Hindernisse im Fluss, riesige Verschneidungszonen und die reissende Strömung machten das Paddeln mit dem beladenen Booten zum ständigen Kampf.

Thomas Thurner

Einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände – unser Tarp (robuste Regenplane).

Thomas Thurner

Wieder eine Wetterfront und wieder keine Hoffnung auf ein Sinken des Wasserstandes.

Thomas Thurner

Oft hatten wir das Gefühl auf einem riesigen See unterwegs zu sein.

Thomas Thurner

Die kurzen Hosen hätten wir jedenfalls zu Hause lassen können.

Ohne Spritzdecke am Kanadier hätten wir überhaupt keine Chance gehabt.

Thomas Thurner

Der Fluss arbeitet sich durch die Landschaft.

Thomas Thurner

Regen, Regen, Regen ...

Thomas Thurner

Phänomen Freundschaft. Trotz der nervlichen Anspannung und der körperlichen Belastung kaum einmal ein Streit.

Thomas Thurner

Jeden Tag vergebliches Hoffen auf ein Sinken des Flusspegels. Der enge Peel-Canyon mit Schwierigkeitsgrad II+ (bei normalen Wasserstand) kam immer näher.

Thomas Thurner

Spektakuläre Regenbögen waren unsere Begleiter, aber damit leider auch der Regen.

Thomas Thurner

Sonnenuntergang im Unterlauf des Wind Rivers

Thomas Thurner

Die nördliche Tundra ist eine lebensfeindliche Umgebung, vor allem für den zivilisationsgewohnten Mensch. Aber auch nur wenige Tiere trotzen den Witterungen.

Thomas Thurner

Das Farbenspiel der Tundra

Thomas Thurner

Am Einfluss zum Peel River brachen wir unsere Fahrt ab. Ob wir den Peel Canyon geschafft hätten, werden wir wohl nie erfahren.

Wir hatten alle eine wichtige Lebenserfahrung gemacht. Auch wenn wir nicht den eigentlichen Traum unserer Abenteuerreise in Kanada erleben durften, so möchte doch rückblickend keiner von uns die Reise missen. Wir haben viel über uns und unsere Grenzen erfahren, haben eine Gemeinschaft erlebt, die ihresgleichen sucht und haben gelernt, dass die oft verpönte Zivilisation eine echte Errungenschaft ist, die obwohl zu verbessern, ihre Legitimation hat.

Allen Reisenden, die ihren Traum von einer Wildnisreise in Kanada verwirklichen möchten, raten wir, sich wirklich gut vorzubereiten und vorab alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Vor allem aber wünschen wir ihnen besseres Wetter.

Ausführlicher Reisebericht auf www.armstrong.at/windriver

Thomas Thurner