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Karl Dall schüttelt wieder derbe Witze aus dem Ärmel

Foto: Archiv
... "Privat-TV" vor sich her trägt. Nichts da mit der neunmalklugen Fragerei eines Günther Jauch, hier wird der Pionierzeit deutschen Privatfernsehens gehuldigt: "Wie hieß die Sendung von Robert Lembke?" "a) Was bin ich? b) Wie heiße ich? c) Wie sehe ich aus?"

Das Studio ist in geschmacklosen Röttönen gehalten, und als Hausherr präsentiert sich Raubein Karl Dall. Zu erraten sind etwa Filmausschnitte und Titelmelodien. "Auch die Zuschauer müssen da durch", sagt Karl und schüttelt zwischen Archivausschnitten derbe Witze aus dem Ärmel. Lady Di in Hochzeitskleid und Riesenschleier: "Die haben sie im Sauerstoffzelt hereingeführt. Wie das geendet hat, weiß man." Dazwischen umschreibt der Entertainer Begriffe. Zum Beispiel "autofreier Sonntag": "Brummbrumm, ganz alleine fahre ich auf der Autobahn."

Die Antworten kommen von einem halbprominenten Rateteam. Mit dabei Deutschlands liebstes Luder Jenny Elvers. Sie stellt sich nicht blöd an, qualifizierte sich schließlich aber doch selbst mit der Frage: "Wer ist denn Skippy, das Buschkänguru?"

Durch Dramaturgie, Personen und Ausstattung wird die "Retroshow" selbst zur Rückschau: nämlich in die Anfangsphasen deutschen Privatfernsehens, als es noch eine Reihe anderer dieser Billigshows gab.

"Dr. Fu, mach mir den Schuh mal zu", feixt Dall bei Kung-Fu, und wir sind eigentlich nur froh, dass er wieder da ist. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 12./13.7.2003)