Bamako/Paris - Knapp vier Wochen nach dem Beginn des französischen Militäreinsatzes in Mali hat das Verteidigungsministerium in Paris erstmals Zahlen zu den Todesopfern genannt. Bei Angriffen der französischen Luftwaffe und Kämpfen seien seit dem 11. Jänner mehrere hundert Islamisten getötet worden, teilte das Ministerium am Dienstagabend mit. Nach Angaben von Außenminister Laurent Fabius könnten die Truppen ab März bereits wieder abziehen.

"Ich glaube, von März an, geht alles nach Plan, wird die Zahl der französischen Truppen fallen", sagte Außenminister Laurent Fabius laut Pariser Medien. Frankreich werde inzwischen weiter im Norden aktiv bleiben, wo es weiter einige Hochburgen der Rebellen gebe, so Fabius. Derzeit sind in Mali fast 4.000 französische Soldaten stationiert. Truppen der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS sollen sie bald ablösen.

Mehrere hundert getötete Islamisten

Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte im Fernsehsender BFMTV, die französischen Streitkräfte hätten den "jihadistischen Terrorgruppen" erhebliche Schäden zugefügt. Der Minister sprach von mehreren hundert getöteten Islamisten. Auf französischer Seite habe es einen Toten gegeben - einen zu Beginn der französischen Militärintervention getöteten Hubschrauberpiloten.

Die Luftangriffe galten demnach vor allem Pritschenwagen, mit denen Kämpfer oder Kriegsmaterial transportiert wurden. Präzisere Zahlen wollte das Ministerium nicht nennen, zur Begründung sagte es, es gehe nicht um eine "makabre Aufzählung".

Le Drian kündigte eine Fortsetzung der Angriffe an. "Wir setzen die Operation fort, die darin besteht, Mali seine Sicherheit und die Unversehrtheit seines Staatsgebietes wiederzugeben", sagte der Minister.

Tschadische Soldaten in Kidal

Truppen aus dem Tschad marschierten am Dienstag in die nordmalische ehemalige Islamisten-Hochburg Kidal ein. Die Franzosen seien weiterhin für die Kontrolle des Flughafens von Kidal zuständig, teilte die Regierung in Paris mit. Kidal, das 1.500 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt liegt, war bis Ende Jänner in der Hand der islamistischen Tuareg-Gruppe Ansar Dine.

Auf einer internationalen Mali-Konferenz in Brüssel wurde am Dienstag über die Stabilisierung des Landes beraten. Die EU will die malische Armee mit einer rund 500 Soldaten starken Ausbildungsmission (EUTM) unterstützen. 16 Nationen nehmen an der Mission teil. Österreich will neun Ärzte und Sanitäter des Bundesheeres beitragen. (APA, 5.2.2013)