"Sie schaut dabei zwar ein bisschen blöd aus, aber immer noch besser, als sie liegt den ganzen Tag am Boden des Aquariums", schreibt ein Fischfreund auf youtube über seine körperbehinderte Goldfischdame. Das Haustier hat Probleme mit dem Auftrieb, der durch eine zweikammerige Schwimmblase gesteuert wird. Doch Tierliebe macht erfinderisch: Durch eine spezielle Konstruktion seines Halters treibt der Fisch nun im Wasser zwischen seinen Artgenossen.

Um den Fisch wurde ein Geschirr befestigt, das ihn auf einem kleinen Schwimmreifen fixiert. Das Tier wird zusätzlich mit der Hand gefüttert, damit es genug Nahrung bekommt.

Von wegen Fischgehirn

Die Intelligenz der possierlichen Süßwasserfische wird übrigens oft unterschätzt. Das viel zitierte Drei-Sekunden-Gedächtnis ist ein Märchen. Untersuchungen zeigen, dass sie sich Ereignisse über mehr als drei Monate merken können. Wissenschaftliche Experimente haben bereits 1994 gezeigt, dass sie Gelerntes sogar reproduzieren können.

Goldfische können "die Uhr lesen"

An der britischen Plymouth University gelang es Wissenschaftern die Goldfische darauf zu trainieren einen Hebel zu drücken, um an Futter zu gelangen. Da die Tiere diese Aufgabe so gut meisterten, wurde die Herausforderung erhöht: Die Fische mussten sich zusätzlich merken, dass der Mechanismus nur zu einer bestimmten Tageszeit funktionierte. Und siehe da: Die Tiere kamen pünktlich zum Essen. Später wurden die Versuchstiere sogar auf ein bestimmtes Tonsignal konditioniert und konnte daher zur Fütterung gerufen werden.

Die Haustiere können zudem tetrachromatisch in Farbe sehen: Sie besitzen vier Zapfentypen, der Mensch nur drei. Denn Goldfische haben einen zusätzlichen UV-Zapfen. Die Tiere können also zwischen Farben, Tönen und Umrissen unterscheiden. Ein karg eingerichtetes Aquarium gilt folglich auch für Goldfische als nicht artgerecht. (jus, derStandard.at, 6.2.2013)