Mitrovica/Belgrad - In dem mehrheitlich von Serben bewohnten Nordteil der kosovarischen Stadt Mitrovica ist es am Montagabend schon zur zweiten Explosion in den vergangenen 24 Stunden gekommen. Laut der BBC wurde in einem Stadtviertel mit ethnisch gemischter Bevölkerung erneut eine Handgranate geworfen.

Dabeiu wurden zwei serbische Kinder, ein dreijähriger Bub und zehnjähriges Mädchen, verletzt . Im Augenblick der Explosion befanden sich die Kinder zusammen mit ihrer Mutter auf dem Balkon des Familienhauses. Die Mutter blieb unversehrt. Laut Krankenhausquellen befinden sich die Kinder, die mit Verletzungen am Gesicht und Hals davon gekommen sind, nicht in Lebensgefahr. Es wird aber erwogen, die kleinen Patienten in ein serbisches Spital zu überstellen.

Bürgermeister beschuldigt KFOR und EULEX

Krstimir Pantic,  Bürgermeister des von Serben bewohnten Nordteils Mitrovicas,  forderte seine Landsleute laut Belgrader Medienberichten auf, eine "jede Kommunikation mit Vertretern der Okkupantenkräfte" zu unterbrechen. Gemeint sind die internationale Schutztruppe KFOR und die EU-Rechtsstaatsmission EULEX. 

Die größte Verantwortung für den Bombenangriff würden der KFOR-Kommandant und der EULEX-Chef tragen, präzisierte Pantic. Der nordkosovarische Politiker ist seit einiger Zeit Mitglied des serbischen Expertenteams im technischen Dialog mit Prishtina. Zuhause in Nord-Mitrovica polemisiert Pantic unermüdlich gegen die erzielten Vereinbarungen. 

Dacic fordert Strafverfolgung

Der Bombenangriff wurde auch von serbischen Behörden und dem Verwaltungsbüro der kosovarischen Regierung in Nord-Mitrovica verurteilt. Solche Angriffe würden den Frieden im Kosovo gefährden, warnte der serbische Premier Ivica Dacic unter Hinweis darauf, dass die internationalen Kräfte zur Aufrechterhaltung des Friedens und zur Sicherheit aller Bürger des Kosovo beitragen müssten.

"Diese Straftat darf nicht geduldet und unbestraft bleiben. Man ist zu weit gegangen", bewertete Adrijana Hodzic, Leiterin des kosovarischen Verwaltungsbüros. Serbische Mitarbeiter ihrer Behörde, bzw. ihr Eigentum wurden in den letzten Monaten immer wieder angegriffen.

(APA, 5.2.2013)