London - Die milliardenschwere Rettung des angeschlagenen Finanzkonzerns SNS Reaal ist keine Gefahr für die Top-Bonitätsnote der Niederlande. Die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's (S&P) teilten mit, die Bestnote für das Euroland nicht antasten zu wollen. "Die Kosten der Regierung für die Unterstützung von SNS Reaal sind gering verglichen mit dem Staatshaushalt", hieß es in einer Stellungnahme von Moody's, die Reuters vorlag.

Auswirkungen auf andere Banken

S&P schätzt ebenfalls, dass die Finanzhilfen von zunächst 2,2 Milliarden Euro nur 0,4 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachten und deshalb nicht so kräftig ins Kontor schlügen. SNS soll im Rahmen der Verstaatlichung neben der genannten Kapitalspritze auch Kredite im Volumen von 1,1 Milliarden Euro und Bürgschaften von fünf Milliarden erhalten.

In einer separaten Mitteilung warnte Moody's jedoch, dass sich die Verstaatlichung von SNS Reaal negativ auf die anderen Banken des Landes auswirken könnte. Die niederländische Finanzbranche soll ebenfalls einen Beitrag leisten: Die Belastungen wurden auf eine Milliarde Euro beziffert. SNS ist mit Vermögenswerten von 134 Milliarden Euro landesweit die Nummer vier bei den Allfinanzkonzernen. Die Niederlande sind bisher in der Schuldenkrise einer der Musterknaben in der EU und haben - wie Deutschland - bei allen großen Rating-Agenturen noch die Bestnote AAA. (APA, 4.2.2013)