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General Motors kann am Heimatmarkt punkten.

Foto: APA/EPA/Jeff Kowalsky

Detroit - Die Nachfrage nach Neuwagen in den USA war auch zu Jahresbeginn ungebrochen. Dabei kauften die Autofahrer im Jänner aber lieber Fahrzeuge heimischer und japanischer Hersteller als Automarken aus Deutschland. Zwar konnten auch die deutschen Autobauer wie Daimler, BMW oder Volkswagen ihren Absatz in den USA steigern, jedoch nicht ganz so deutlich wie etwa Toyota oder Ford.

Insgesamt wurden im Jänner in den USA rund 14 Prozent mehr Autos verkauft. Mercedes steigerte den Absatz um 10,7 Prozent auf gut 24.000 Fahrzeuge. Volkswagen kam mit gut 29.000 Wagen auf ein Plus von 6,7 Prozent. Die Tochter Audi legte etwas stärker zu. Sie konnte mit gut 10.000 Wagen 7,5 Prozent mehr Autos an die Kunden übergeben. Bei BMW betrug das Plus magere 2,3 Prozent. Die Münchener verkauften knapp 20.200 BMW und Minis. Heraus stachen dagegen Luxusgefährten von Porsche. Der Stuttgarter Sportwagenbauer verzeichnete mit rund 3.360 verkauften Fahrzeugen ein dickes Plus von 31,7 Prozent.

Ein anderes Bild zeigt sich dagegen bei vielen Automarken aus Japan und den USA. Gefragt waren vor allem große Pick-Ups von GM und Ford. Angetrieben von dem im vergangenen Jahr neu aufgelegten Mittelklassewagen Fusion und der Beliebtheit seiner Pick-up-Trucks steigerte der zweitgrößte US-Autobauer Ford den Absatz um 22 Prozent auf rund 166.500 Wagen. General Motors verkaufte auch dank der starken Nachfrage nach dem Silverado Pick-up-Truck im Jänner knapp 194.700 Fahrzeuge, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Chrysler setzten 16 Prozent mehr ab. Bei dem zu Fiat gehörenden Autobauer fuhren 117.700 Wagen vom Hof.

Japaner beliebt

Zu den Favoriten der US-Verbraucher zählten auch japanische Fahrzeuge. Der weltgrößte Autobauer Toyota steigerte den US-Absatz um 26,6 Prozent auf knapp 158.000 Fahrzeuge. Honda kam auf ein Plus von 12,8 Prozent, Nissan verkaufte dagegen nur zwei Prozent mehr.

Für die weitere Entwicklung des Automarktes in den USA sind Hersteller und Branchenexperten optimistisch. Denn die Autos in der weltgrößten Volkswirtschaft sind im Durchschnitt mehr als elf Jahre alt. Viele Verbraucher können den Autokauf nicht länger hinauszögern. Bereits 2012 ist der Automarkt um mehr als 13 Prozent gewachsen. GM zufolge könnte der Markt dieses Jahr um sieben Prozent zulegen, Ford rechnet mit einem Plus von bis zu acht Prozent. Neben der Überalterung der Fahrzeugflotte stützen auch günstigere Kredite sowie die Erholung des US-Immobiliensektors den Markt. Die Autoverkäufe gelten als Indiz für den Zustand der US-Wirtschaft, deren wichtigste Stütze der private Konsum ist.

Von den US-Zuwachsraten können die Autobauer in Europa derzeit nur träumen. Die Konjunkturflaute gerade in den Krisenländern Südeuropas macht ihnen schwer zu schaffen, da sich viele Autofahrer kein neues Fahrzeug leisten können. In Frankreich fielen die Neuzulassungen im Januar um 15 Prozent und sanken damit auf den niedrigsten Januar-Stand seit 1997. Dabei musste auch Volkswagen Federn lassen. Die erfolgsverwöhnten Wolfsburger verkauften im Nachbarland 23,9 Prozent weniger Fahrzeuge. In Italien gingen die Verkäufe um 17,6 Prozent zurück. In Spanien schrumpfte der Markt trotz neuer Subventionen um 9,6 Prozent. (APA/Reuters, 3.2.2013)