Mit Liebe zum Detail spürt Bob Egan die Aufnahmeorte berühmter Plattencover und Musikerfotos auf
Ansichtssache
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Karl Gedlicka
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Hausnummern auf Mülltonnen, halb verborgene Gebäudeumrisse, ungewöhnliche Muster und Strukturen - alles Mögliche kann einen Hinweis liefern, wenn sich der New Yorker Bob Egan in seiner Stadt auf die Suche nach den Aufnahmeorten berühmter Plattencover und Musikerfotos macht. Die Liste an Musikern, denen Egan erfolgreich nachgespürt hat, reicht von Bob Dylan, Bruce Springsteen und Neil Young über die Ramones, die New York Dolls und Sonic Youth bis zu Bo Diddley und dem originalen "West Side Story"-Album. Nachzulesen und mit aufschlussreichen Fotos illustriert gibt es die Ergebnisse dieser akribischen Detektivarbeit auf Egans Website "PopSpots".
Wie der Fotograf in Michelangelo Antonionis Filmklassiker "Blow Up" widmet sich Egan Aufnahmedetails, die beim ersten Anschauen meist unbeachtet bleiben. Dass er mit den vergrößerten Details auch etwas anzufangen weiß, hat mehrere Gründe: Egan ist nicht nur seit langem Musikfan, der die Hüllen seiner Platten immer schon genau studiert hat, sondern von Berufs wegen in der Immobilienbranche tätig: Für seine Kunden macht er leer stehende Geschäftslokale ausfindig.
Dass er sich am liebsten zu Fuß durch die Stadt bewegt, in der er erstmals 1977 eine kleine Wohnung im an Musikgeschichten reichen Greenwich Village bezog, ist ein weiterer Vorteil für die Arbeit als Plattendetektiv. Google Street View hilft ihm nebst verinnerlichtem Fan-Wissen beim Entdecken von Übereinstimmungen ebenso wie die Lust am Studium historischer Fotos in Bibliotheken. Seine umfangreiche Plattensammlung hat Egan, wie er derStandard.at erzählt, zwar mittlerweile aufgrund der Größe in einen Lagerraum übersiedelt. Nichts geändert hat sich indessen an der Freude an ständig neuen Entdeckungen und Aha-Erlebnissen. Input und Fragen von Musikfans sind dabei überaus erwünscht. (Karl Gedlicka, derStandard.at, 21.2.2013)
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