Es ist der stärkste Abarth 500 bisher, immerhin 160 PS in dieser kleinen, knackigen Rennsemmel. Das hört man, das sieht man, das spürt man

Man kann die Nachbarn jedenfalls ganz gut auf dem Laufenden halten, wenn man abends nach Hause kommt. Sie dürfen mithören. Der Sound ist, sagen wir einmal: vorhanden und kernig.

Foto: der standard/fischer

Der Fahrer selbst kriegt den Abarth 500 auch recht intensiv mit, das Fahrwerk ist hart und direkt, ebenso die Lenkung, ebenso die Bremsen, ebenso die Schaltung. Schön ist das. Jugendlich frisch und forsch. Für Bandscheibenleidende ist das allerdings sicher nicht das richtige Fahrzeug.

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Im vorfahrenden Fall handelt es sich um einen Abarth 500, also ohnedies schon den schnelleren und schärferen Fiat 500, dann noch einmal überarbeitet und aufgepeppt. Getunt, wie man in der Fachsprache sagt. Optisch greift der Tuner etwa Sonderlackierung Nero Scorpione, auf verdunkelte Heck- und Seitenscheiben zurück, auf böse Scheinwerfer und Kampfbeklebung, Abarth-Logo und rote Seitenspiegel sowieso.

Foto: fiat

Innen gibt es fesche, rote Ledersitze. Ganz innen Turbolader und Sportluftfilter, die ursprüngliche Leistung von 135 PS des Abarth 500 wurde mit dem Tuning-Kit, das den etwas umständlichen Namen "695 Abarth Brembo Koni" trägt, auf 160 PS angehoben.

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Ja, gut, da geht schon etwas weiter, das muss man unumwunden zugeben. Bei der Größe und dem Gewicht dieses Fahrzeugs, also der Kleinheit und der Leichtigkeit, wirken 160 recht direkt und unmittelbar.

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Das Fahrwerk ist teuflisch straff, im Tuning-Kit sind neue Stoßdämpfer enthalten, der Wagen liegt insgesamt ein bisschen tiefer, natürlich gibt es die passenden Leichtmetallräder dazu, und damit der Kleine ebenso schnell stehen bleibt, wie er losmarschiert, wurde eine Hochleistungsbremsanlage "Tributo Ferrari" verbaut.

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Insgesamt mag das gesamte Paket eher jugendlichere, verspieltere Charaktere ansprechen, die noch voll im Saft ihrer Begeisterungsfähigkeit für leistungssteigende Details stehen, als alter Depp wird man in diesem Auto wirken wie ein alter Depp.

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Aber auch als alter Depp wird man sich dem Spaß nicht entziehen können, den Il Krawallo zu bereiten vermag. Wenn man richtig arbeitet, kommt man sehr flott voran, da stößt man rasch in eine Dimension für Fortgeschrittene vor: Nicht immer macht die Rennsemmel auf Anhieb das, was man ihr mit dem Lenkradeinschlag zu vermitteln versucht, da muss man gelegentlich nacharbeiten.

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Die Beschleunigung (in 7,4 Sekunden auf 100 km/h) ist ambitioniert, bei der möglichen Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h legt man im kleinen Abarth schon die Ohren an.

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Ursprünglich kostet der Abarth 500 knapp über 19.000 Euro, das besprochene Kit schlägt sich mit einem Endpreis von 24.730 Euro zu Buche, die optische Aufpolierung kann einem noch einmal 3000 Euro und ein bisschen was abverlangen.

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Da können am Ende dann 28.000 Euro auf der Rechnung stehen, das ist schon ein recht erwachsener Preis, der den jugendlichen Überschwang ein wenig bremsen mag. (Michael Völker, DER STANDARD, 25.1.2012)

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