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In der Stadt Bundaberg sorgten die Unwetter für die schlimmsten je gemessenen Überschwemmungen.

foto: epa/paul beutel

Canberra - Die Hochwasser-Katastrophe in Australien breitet sich rasant Richtung Süden aus. An einem 700 Kilometer langen Küstenstreifen kämpften Menschen und Rettungsdienste auch am Dienstag weiter gegen die Wassermassen.

Der Monstersturm mit Orkanböen und schweren Regenfällen versetzte die Millionenstadt Brisbane in Queensland und den weiter südlich gelegenen Bundesstaat New South Wales in Alarmbereitschaft. Bis Dienstag kamen vier Menschen ums Leben, darunter ein kleiner Bub, der von einem riesigen Baum erschlagen wurde. Tausende Menschen saßen in Notlagern.

Ein 81 Jahre alter Segler ertrank, nachdem sich seine Jacht vom Anker losgerissen hatte, ein 27-Jähriger wurde von einem Fluss davongerissen und von der Strömung unter Wasser gezogen.

160.000 Haushalte ohne Strom

In Queensland waren mehr als 160.000 Haushalte ohne Strom. Die besonders schwer betroffene Stadt Bundaberg war nur noch aus der Luft zu erreichen. Dort galt weiter Alarmstufe Rot; es wurden die schlimmsten Überschwemmungen seit Beginn der Aufzeichnungen 1893 verzeichnet. Der Fluss Burnett durchbrach alle Deiche. Das Wasser rauschte mit einer Geschwindigkeit von 75 Kilometern in der Stunde durch die Straßen Richtung Meer.

Viele Einwohner von Bundaberg waren von den Wassermassen überrascht worden und konnten sich nur noch auf ihre Hausdächer retten. Die reißenden Fluten machten es Einsatzkräften unmöglich, die Eingeschlossenen mit Booten zu erreichen. Polizei und Feuerwehr mussten sie mit Hubschraubern in Sicherheit bringen.

Einsatz mit Hubschraubern

Regierungschef Campbell Newman beschwor auch verbliebene Einwohner in den nördlichen Stadtteilen, auf die Dächer zu steigen, damit sie mit Hubschraubern gerettet werden können. "Wir fürchten, dass die Häuser von ihren Fundamenten gerissen und fortgespült werden", sagte er dem Sender SkyNews.

Bis spät in die Nacht waren 14 Hubschrauber im Einsatz. Sie zogen mehr als 1.000 Menschen an Seilwinden hoch und brachten sie in Sicherheit, darunter die Patienten des Krankenhauses.

Evakuierungen angeordnet

Auch in Gympie und Maryborough nördlich von Brisbane und weiter im Hinterland drohten Dämme zu brechen. In Lockyer Valley westlich von Brisbane wurden Evakuierungen angeordnet. Brisbane machte sich auf Hochwasser im Laufe der Woche gefasst. Dort waren 2011 bei Überschwemmungen 19 Menschen ums Leben gekommen.

Nach der Hitzewelle Anfang Jänner brach Tropensturm Oswald vergangene Woche über die Küstenregion herein. Der Nordosten des Kontinents ist mit seinen kilometerlangen Sandstränden eine der Haupttouristenregionen. (dpa, DER STANDARD/APA, 29.1.2013)