"Heldt" im ZDF.

Foto: ZDF

"Das Fehlen jeglicher Lachinseln kann im Fernsehen nur begrüßt werden", schrieb soeben Die Zeit in ihrem Magazin. Wie wahr. Und doch weist alles in die andere Richtung. Die Spaßkultur macht Furore, sie hat sich auch im Krimi-Genre eingenistet. Sogar dessen heiliger Gral, der Tatort, entsendet mittlerweile Männer in groß karierten Zweiteilern auf lachhafte Weise zur Observierung irgendeiner Steppe.

Und schon ist das nächste Produkt da, das sich selbst nicht ganz ernst nimmt: Der neue ZDF-Vorabendkrimi Heldt, donnerstags um 19.25 Uhr, dessen gleichnamiger Kommissar (Kai Schumann) im rostroten Vintage-Mercedes auf Sympathiefang geht, indem er mit seinem explosiven Temperament unentwegt selbst das von ihm vertretene Gesetz bricht.

Das klingt ganz witzig, ist es aber nicht. Als Spaßbremse fungieren da nicht nur affige Konfrontationen wie die zwischen Heldt und der neuen Blondinen-Staatsanwältin, der die Kamera gern in Hüfthöhe folgt, sondern auch herzhafte Mitteilungen wie "Liebling, du, ich ruf dich später zurück, okay?"

Der arme Heldt muss cool sein, und genau diese Anstrengung macht alles unendlich uncool. Er trägt tief nach hinten hängende Wollhauben, kaut stets irgendwo locker lehnend Erdnüsse und wirft die falschen Handgranaten (die echten!). Rumms. Es darf gelacht werden. (Margarete Affenzeller, DER STANDARD, 25./27.1.2013)