Was ein ordentlicher Turbodiesel ist, hat unten ein kleines Loch, damit sein Besitzer dann, wenn der Turbo anreißt, auch merkt, dass selbiger wirklich an Bord ist. Der HDi 150 des C4 Aircross ist so ein Motor, anders als der mit 114 PS stammt er (wie das Basisfahrzeug, der ASX) von Citroëns Kooperationspartner Mitsubishi, er geht ein bisserl rustikal zu Werke, auch akustisch, und passt insofern zum Aircross, als der eben ein SUV ist, wo man bekanntlich artspezifisch auf eine etwas derbere Art setzt.

Foto: Citroën

Obwohl die Designer ihm ein relativ schickes Kleid angezogen und ihn mittels großmächtigen Doppelwinkels im Kühlergrill eindeutige Markenidentität verliehen haben, kann und will der Wagen seine Herkunft aus der Welt der redlich Werktätigen nicht leugnen.

Foto: der standard/fischer

Das ist ein geradliniger, ehrlicher Bursche, auch wenn dieser Citroën hauptsächlich als Citoyen, im städtischen Revier also, eingesetzt werden wird, wie andere SUVs bekanntlich auch.

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Zurück zum Antrieb: Das ist jetzt nicht der sparsamste Diesel, den wir je fuhren. Angesichts des Umstands, dass wir im Testzeitraum tiefwinterliche Verhältnisse vorfanden und schon deshalb zu 95 Prozent im 4WD-Modus fuhren - selten kam 4x4 so gelegen wie in diesen Tagen -, gehen die 7,9 l / 100 km aber durchaus in Ordnung.

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Lästig ist, wie bei vielen modernen Selbstzündern, der Umstand, dass es ein Weilchen dauert, bis er der Heizung richtig Wärme zuführt.

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4WD? Ganz einfach und bequem einzustellen, per Drehknopf hinter dem Schalthebel. Von dort eine Drehung nach links aktiviert den Frontantrieb, nach rechts landet man in Lock. Dahinter verbirgt sich eine elektronische Sperre, die fix je 50 Prozent Antriebsleistung nach vorn und hinten verteilt.

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Im Alltag überzeugt der C4 Aircross durch durchdachte, einfache Bedienung. Etwas fummelig wird es nur beim Infotainmentsystem, hier hilft vermutlich der Gewöhnungseffekt. Fächer und Ablagen gibt es ebenfalls die Menge, ein praktisches Auto also, bis hin zum ausreichend, aber nicht üppig dimensionierten Kofferraum.

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Fahrwerk? Man wird den Aircross nicht wie einen Sportwagen durch die Kurven schupfen, da würde er indigniert die Doppelwinkelnase rümpfen.

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Das mit dem Abrollkomfort kriegen manche besser hin, manche schlechter, egal im Falle SUV, nicht ganz egal im Falle Citroën, zumindest wenn man an deren legendäre Sänftentradition denkt.

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Noch was? Ach ja: Der Testwagen war mit einem riesigen Panoramaglasdach ausgestattet, so was schafft großzügig-luftige Atmosphäre, sehr fein. Was hingegen nervt, ist dieses permanente Gepiepse, ja ja, schon gut, ich schnall mich ja eh gleich an!

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Der Aircross punktet auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis - er ist ein nicht billiges, aber recht üppig ausgestattetes Auto. Frankophile Menschen werden sich zudem freuen, dass Citroën im Boom-Segment kompakter SUVs nun auch was im Portefeuille hat.

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Noch feiner wäre nur eine komplette französische Eigenentwicklung. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 25.1.2013)

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