Mazda will wie BMW werden. Hinsichtlich Fahrdynamik und Effizienz. Freude am Fahren und Sparen: Da macht der neue Mazda6 einen gewaltigen Sprung vorwärts

"BMW: super. Audi: hasse ich." Und: "Was müssen wir tun, um wie BMW zu werden?" Die Frage, die Entwicklungschef Hiroshi Kajiyama anlässlich der Präsentation des Mazda6 in Portugal in die kleine Runde stellt, ist natürlich rhetorisch gemeint.

Foto: mazda

Sie zielt eher in die Richtung: "Seht mal: Unser 6er, der muss sich fahrdynamisch nur dem 3er-BMW geschlagen geben".

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Und in der Tat: In der Hinsicht setzt der Neue Maßstäbe in der Volumens-Mittelklasse - wie der gut geht, wie präzise und sportlich, Kompliment, Mazda, das ist ein großer Wurf.

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"3er, Audi A4 und VW Passat" habe man sich als Referenz hergenommen, führt Kajiyama weiter aus.

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Und dass er seine Ingenieure angewiesen habe, sich die japanische Konkurrenz (Toyota Avensis, Honda Accord etc.) gar nicht erst anzusehen, zu seelen- und charakterlos seien die, "setzt euch nur in die deutschen Mitbewerber!"

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Sie setzten sich, die Ingenieure, das ist ganz offenkundig, und weil Mazda, kam ein souverän straffes Fahrwerk raus, komfortorientierte Menschen werden darüber meckern, fahrspaßorientierte jubilieren.

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So ein verwegen sportiv zugeschnittenes Fahrzeug wird man in der Klasse sonst nicht finden, VW Passat, Opel Insignia, Ford Mondeo, sie alle setzen mehr auf Komfort-Kompromiss, und A4, C-Klasse oder eben 3er spielen in der Premiumliga - obwohl, in der ganzen Anmutung ist der Mazda6 auch schon fast dort angekommen.

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Fahrdynamik also. Ja, es ist dieses Zusammenspiel aus federndem Schritt, direkter Lenkung, knackiger 6-Gang-Schaltung und wohlgeformtem Gestühl, das sogar dem in der Hinsicht nicht so leicht zu beeindruckenden Kopiloten des Standard-Testers, Walter S., ein breites Grinsen ins Inkarnat zaubert, ihm, der doch sonst niemals lächelt.

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Genug gescherzt, was liegt noch an? Den Mazda6 gibt's als Limousine und Kombi. Erstere überragt Letzteren um sechs Zentimeter und verabschiedet sich mit 4,87 m schon beinahe aus der Mittelklasse - das ist eine richtig große Limo, dynamisch gezeichnet, wie auch der Kombi, aber fast schon zu groß.

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Warum? Na ja, erläutert Kajiyama: Der Wagen müsse vor allem in USA und China einschlagen, und dort läuft vor allem Länge.

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Zum von uns dreist von BMW entlehnten Kapitel Freude am Fahren und Sparen gehören auch die Motoren. Speziell die Diesel sind außerordentlich gelungen, die Benziner hingegen überzeugen uns etwas weniger. Ähnlich beim Getriebe: Handschaltung super, 6-Gang-Automatik - na ja.

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Zuletzt noch ein kleines Sensations-Schmankerl aus Hiroshima: Mazda gibt dem Wankel weiter ei ne Chance - und denkt offenbar an ein ganz neues Topmodell. "Mazda7. Wie klingt denn das?" Fast wie BMW, Kajiyama-San! (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 25.1.2013)

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