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Kim Dotcom verspricht mit Mega einen absolut legalen Service, eine erste Anti-Piraterie-Gruppe glaubt ihm nicht.

Foto: Reuters

Kaum hat Kim Dotcom seinen neuen Online-Speicher-Dienst Mega an den Start gebracht, kommt auch schon die erste Drohung aus dem Feld der Anti-Piraterie-Gruppen. Die Initiative StopFileLockers um den australischen Porno-Vertreiber Robert King (alias "AdultKing") will dem Unternehmen die Geldflüsse abdrehen.

PayPal-Konten sperren

Mega bietet neben 50 GB kostenlosen Speicher auch Premium-Accounts gegen Gebühren an. Diese Abos werden über verschiedene Reseller verkauft, die Zahlungen über PayPal abgewickelt. Genau hier will King ansetzen und die PayPal-Accounts der Reseller einfrieren lassen, wie auf dem Blog von StopFileLockers verkündet wird.

Dotcom: Rechtlich einwandfrei

Laut Kim Dotcom und seinem Anwalt Ira Rothken ist der Dienst rechtlich einwandfrei und könne jedem Angriff auf der Ebene Stand halten. Ungeachtet von Dotcoms Vorgeschichte bietet Mega derzeit nur die Möglichkeit, eigene Dateien verschlüsselt auf den Servern des Unternehmens zu lagern.

Cloud-Speicher nur ein Deckmantel

Ein Dienst, den zahlreiche Unternehmen wie Google, Microsoft oder Dropbox ebenfalls bieten. Laut King sei der Cloud-Dienst aber nur ein Deckmantel, wie er gegenüber TorrentFreak sagt. Mega sei nie als legaler Service geplant gewesen und würde nicht die Anforderungen erfüllen, um die Produkte mittels PayPal-Zahlung anbieten zu können. Gegen Dienste wie Dropbox würde sich StopFileLockers nicht wenden.

Keine proaktive Filterung

Es gebe für Rechteinhaber keine Möglichkeit festzustellen, ob ihre Inhalte hochgeladen wurden. Das Unternehmen weist in den Nutzungsbedingungen zwar deutlich darauf hin, dass keine urheberrechtlich geschützten Inhalte hochgeladen werden dürfen, doch für King würden die PayPal-Standards nur bei einer proaktiven Filtern erfüllt. Das sei aufgrund der Verschlüsselung der Daten nicht möglich.

Die Gruppe habe bereits "eine signifikante Menge an illegalen und Urheberrechts-verletzendem Material" auf Mega entdeckt, das über Links geteilt werde. Nähere Angaben dazu wollte King gegenüber den Bloggern allerdings nicht machen.

Geschäft der Reseller bedroht

Zu Megas Resellern gehören unter anderem die Domain-Name-Registrare Instra und EuroDNS. Würden die PayPal-Konten dieser Unternehmen eingefroren, könnte ihr Kerngeschäft mit Millionen Dollar bedroht sein, so TorrentFreak. Ein Statement von Dotcom zu Kings Androhung liegt noch nicht vor. (red, derStandard.at, 21.1.2012)