"Sprechstunde" von Elfriede Hammerl

Erfolgsautorin Elfriede Hammerls pointiert geschriebenes Stück dreht sich um die auftretenden Probleme einer langjährigen Ehe: Der Mittfünfziger, Ehemann und Vater zweier Kinder Dieter will mit der jungen Alexandra noch einmal so richtig durchstarten. Doch bald ist er überfordert. Und sucht Halt bei den Sprechstunden in der Praxis von Ruth, der besten Freundin seiner Frau Marion. Die versucht es inzwischen bei der Partnerbörse im Internet. Eines Tages scheinen sich die Richtigen im Netz gefunden zu haben. Doch wer mögen die beiden wohl sein?

Besetzung:
Ruth: Anita Kolbert
Marion: Christine Renhardt
Dieter: Rudi Larsen

Regie: Michaela Ehrenstein
Assistenz: Vera Bernhauser

Ort: Freie Bühne Wieden
Wiedner Hauptstrasse 60 b, 1040 Wien

Termine:
22., 23., 24., 25., 26. 29., 30., 31. Jänner
1., 2. Februar, jeweils 19.30 Uhr

Karten unter Tel. 0664/372 32 72

Link: Freie Bühne Wieden , Mehr zum Inhalt im Sessler Verlag

Foto: Freie Bühne Wieden/Rolf Bock

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Gender Talks: "Ich bin kein Stück Fleisch! Oder doch?!" Zur Fleischbeschau im Pop.

Der Vortrag geht den Ambivalenzen nach, die sich aus dem Spiel um Selbstermächtigung und Aufmerksamkeit im Pop-Geschäft ergeben. Dabei kommen Lady Bitch Ray, Lady Gaga, Katy Perry und Beth Ditto ebenso zu Wort wie namhafte AutorInnen der (zum Teil feministischen) Geschlechterforschung. Vortragende Paula-Irene Villa wird die These formulieren - und zur Diskussion stellen -, dass die derzeitige Selbstpornografisierung von Frauen im Pop vor allem die weit verbreitete gesellschaftliche Angst vor dem "Opferstatus" artikuliert.

Paula-Irene Villa, Diplom-Sozialwisenschaftlerin und promovierte Soziologin, ist Lehrstuhlinhaberin für Soziologie/Gender Studies an der Ludwig-Maximilians Universität München. Sie ist zudem seit 2010 gewähltes Mitglied des Vorstands der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft GeschlechterStudien e.V. in Deutschland und Mitglied zahlreicher weiterer Gremien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind soziologische Theorien und Geschlechtertheorien, Körper- und Kultursoziologie, Biopolitik, Elternschaft, Gender & Science. Eines ihrer aktuellen Forschungsprojekte befasst sich mit der Normalisierung der Schönheitschirurgie.

Zeit: 24. Jänner, 19 Uhr

Ort: Aula/Campus der Universität Wien (Hof 1.11), 9., Spitalgasse 2-4

Keine Anmeldung erforderlich. Die Aula ist barrierefrei zugänglich.

Links mit Infos: gender.soziologie.uni-muenchen.de, Gender Talks

Foto: dapd/Bilan

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Queer & Antikapitalismus: Gerechte Gesellschaft machen wir!

"Geschlecht" zeigte sich historisch als produktiv für kapitalistische Produktionsweise. Löhne konnten gedrückt werden und Frauen konnten in "Krisenzeiten" aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Gleichzeitig bilden Geschlecht und Sexualität Ziele kapitalistischer Produktion. Menschen stellen sich - vielfach über Produkte wie Kleidung, Hobbies, Fitness ... - als Mann oder Frau her.

Ausgehend von einer Analyse von Geschlecht und kapitalistischer Produktionsweise und der derzeitigen Aktualisierung (Individualisierung, Flexibilisierung) werden Ansätze für queer-feministische Kapitalismuskritik diskutiert. Input und Diskussion mit Heinz-Jürgen Voß.

Zeit: 24. Jänner, 20.00 Uhr

Ort: W23, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien

Links mit Texten zum Input: schwule-seite.de und dasendedessex.blogsport.de

Foto: APA/Gindl

Nacht der Programmkinos

Zum dritten Mal geht die Nacht der Programmkinos am 25. Jänner österreichweit mit Premieren, Previews und Filmen zum Wiedersehen bei freiem Eintritt über die Bühne. Einmal mehr wird die Faszination und Kraft des AutorInnen- und Arthouse-Kinos gefeiert.

Beteiligte Kinos:

Wien: De France, Filmcasino, Filmhaus Kino, Gartenbau Kino, Stadtkino, Votivkino

Niederösterreich: Cinema Paradiso, St. Pölten

Oberösterreich: City-Kino, Linz, Moviemento, Linz

Salzburg: Das Kino, Salzburg

Tirol: Cinematograph, Innsbruck, Leokino, Innsbruck

Steiermark: KIZ RoyalKino, Graz

Kärnten: Volkskino, Klagenfurt

Link mit Programm: www.programmkino.at

Foto: Robert Newald

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Wen-Do-Trainingstag: Feministische Konfrontationen mit Tätern

"Konfrontationen mit Tätern" als feministische Aktionsform entstand in den 80er-Jahren aus dem Widerstand gegen Vergewaltigungen und aus aktiven Selbsthilfegruppen gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Frauen. Es bedeutet u.a., dass Betroffene mit solidarischer Unterstützung etwa zum Arbeitsplatz des Täters gehen, um ihm öffentlich zu sagen, was er getan hat. Dies ist eine Möglichkeit, sexistische Gewalt zu benennen und Forderungen zu stellen.

"Konfrontationen" wollen das kollektive Handeln von Betroffenen ermöglichen und stärken. Es werden Erfahrungen ausgetauscht, mit dem Ziel, als Einzelne und gemeinsam handlungsfähiger im Kampf gegen sexuelle Gewalt zu werden.

Wen Do-Grundkurs empfohlen, aber nicht Voraussetzung.

Anmeldung telefonisch unter 01/408 50 57 oder per Email unter wendo.wien@gmx.at

Zeit: 27. Jänner, 10 bis 19 Uhr

Ort: FZ, Autonomes feministisches FrauenLesbenMädchen-Zentrum, 1090 Wien, Währingerstraße 59/Stiege 6, 2. Stock

Link: Wen Do

Foto: Reuters/Saidi

Gemischte Platte

Wenn sich NachwuchskünstlerInnen zusammentun, kann "das Ergebnis nur appetitlich" sein, heißt es in der Einladung zum Kleinkunstabend. Entstanden sei eine gemischte Platte zusammengesetzt aus Kabarett, Musik und Theater. Einmal im Monat soll diese nun angerichtet werden. Mit dabei sind Flüsterzweieck (Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger), Gerafi (Gerald Dell'mour und Rafael Wagner), RaDeschnig (Birgit und Nicole Radeschnig) und Überraschungsgäste.

Termine: 10.2. und 11.4. im Tachles Kulturcafé und 2.3. im Kabarett Niedermair, jeweils um 22.00 Uhr

Orte: Tachles Kulturcafé, Karmeliterplatz 1, 1020 Wien und Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1a, 1080 Wien

Karten reservieren unter 01/408 44 92 oder via Email

Foto: Die gemischte Platte, irgendwie Kleinkunst

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Das kämpferische Leben einer Architektin

Margarete Schütte-Lihotzky, geboren 1897 in Wien, Österreichs bekannteste Architektin, die als Repräsentanten des "Neuen Bauens" in der Zwischenkriegszeit in Frankfurt, der Sowjetunion und in der Türkei arbeitete, kehrte Ende des Jahres 1940 aus dem sicheren Istanbul zurück nach Wien, um sich hier dem Widerstand gegen die Nazis anzuschließen. Was sie dazu bewog diesen Schritt zu wagen und wie der Widerstand konkret aufgebaut war, darüber schrieb sie in den 90-er Jahren in ihrem Buch.

In "Erinnerungen aus dem Widerstand" berichtet sie von den Jahren im Widerstand, von ihren Mitgefangenen und MitkämpferInnen, von Einsatz und Mut zu einer kompromisslosen Solidarität, die ihr letztlich das Leben rettete. Das 1. Wiener Lesetheater bringt eine Lesung der Reihe "Frauen lesen Frauen" am 23. Jänner um 19.00 Uhr aus dem Buch der Architektin und Kämpferin. Es lesen: Judith Gruber-Rizy, Heidi Hagl, Angelika Raubek, Susanne Schneider, Gabriela Schmoll und Hilde Schmölzer.

Wo: Republikanischer Club, Rockhgasse 1, 1010 Wien

Foto: apa/PFARRHOFER Herbert

"Die Wand" im Burgtheater

Marlene Haushofers Protagonistin wacht eines Morgens in einer Jagdhütte auf und findet sich eingeschlossen von einer unsichtbaren Wand, hinter der kein Leben mehr existiert. Was ihr bleibt, sind ein Hund, eine Katze, eine Kuh, die Berge, eine Alm. Dorothee Hartinger spielt derzeit im Burgtheater in szenischer Einrichtung von Christian Nickel diesen österreichischen Literaturklassiker auf der Feststiege des Burgtheaters, die mit ihrer wuchtigen Unwirtlichkeit einem Naturereignis gleichkommt.

Termine: 3.2., 16.00 Uhr, 13.2., 20.00 Uhr, 19.2., 20.00 Uhr

Ort: Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien

Foto: Reinhard Werner

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Radio Orange 94.0: Sex, Liebe, Familie - Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus

Auf dem Feld des Glücks erleiden Leute ihre größten Niederlagen: Eifersuchtsdramen, Ehegefängnisse, Gewaltexzesse in der Familie. Warum ist das so?

Liebe muß man nicht lernen, sondern jeder kann sich verlieben. Leidenschaft kommt auf - was ist das?

Vom Gefühl zum Interesse: Berechnung kommt auf. Was will ich vom/von der anderen?

Diesen und weiteren Fragen geht Radio Orange 94.0 in seiner mehrteiligen Sendung "Sex, Liebe, Familie - Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus" nach.

Sendetermine:

23. Jänner, 6. Februar, 20. Februar, 6. März, jeweils 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Link mit konkreten Inhalten der jeweiligen Sendung: Radio Orange 94.0

Foto: dapd/Schmidt

Bon Voyage

Auf dem legendären Passagierschiff Normandie verlässt im November 1938 eine Frau mittleren Alters Europa, kurz bevor der Kontinent im Grauen des Zweiten Weltkriegs versinkt. Sie ist Sängerin von Beruf, lebt aus dem Koffer und kennt die ganze Welt. Und die Welt kennt sie. Ihr Name ist Greta Keller. Sie ist eine der gefragtesten Künstlerinnen ihrer Zeit.

In Wien, wo Greta Keller geboren wurde und das sie schon in jungen Jahren verlassen hat, lebt eine andere Frau gleichen Alters, deren Namen außer einer Handvoll Menschen kaum jemand kennt. Sie wird das Viertel, in dem sie aufgewachsen ist, ihr Leben lang nicht verlassen, wird nie das Meer sehen oder die Wolkenkratzer der Neuen Welt. Ihre ganze Sorge gilt ihrer Familie in diesen schweren, unsicheren Zeiten. 

Das Stück "Bon Voyage" wird im Wiener Volkstheater von Andrea Eckert aufgeführt und entführt die ZuseherInnen in mondäne Clubs und Bars, die Theater und Konzertsäle von St. Moritz, New York, Rio de Janeiro, London, Rom, Berlin und Paris, wo die Sängerin während ihrer jahrzehntelangen Karriere auftrat und mit ihren Liedern eine Welt beschwörte, die es vielleicht niemals gab.

Termin: 22. Jänner, 19.30 Uhr

Ort: Volkstheater, Neustiftgasse 1, 1070 Wien

Link: Volkstheater

Foto: Gabriela Brandenstein

Knallbuntes Frauentreff

In Ebensee leben Menschen aus über 40 Nationen - auch in Gmunden und Bad Ischl geht es multikulturell zu. Kontaktmöglichkeiten gibt es jedoch kaum. Das Frauenforum Salzkammergut befindet, dass ein solcher Ort des Treffens fehlt und richtet einen solchen ein.

Eingeladen sind alle Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte. Die Initiatorinnen wollen Kontakte knüpfen und im Laufe der regelmäßigen Treffen zu einer lustigen, knallbunten Gruppe wachsen.

Nächstes Treffen: 12. Februar, ab 18.00 Uhr - danach jeden zweiten Dienstag im Monat

Ort: Frauenforum Salzkammergut, Soleweg 7/4, 4802 Ebensee

Link: Frauenforum Salzkammergut

Foto: Frauenforum Salzkammergut

Barockoper "Talestri - Regina delle amazzoni"

Das Kosmostheater zeigt die feministische Interpretation eines verloren gegangenen Juwels der Barockzeit. Erstmals seit der Uraufführung 1763 gelangt "Talestri" von Maria Antonia Walpurgis szenisch zur Aufführung.

Während Kleists "Penthesilea" ihren Konflikt mit dem Tod bezahlt, lässt Walpurgis ihre Amazonenkönigin auf die Überwindung des Geschlechterkampfes hoffen. Talestri, die Königin der Amazonen, hat sich in den Prinzen der Skyther, Oronte, verliebt und damit den "l'odio antico", das Gesetz ihres Volkes, gebrochen. Oronte, der sich unerlaubterweise als Frau verkleidet in das Reich der Amazonen eingeschlichen hatte, droht die Hinrichtung. Als Königin muss Talestri die Todesstrafe über den geliebten Freund verhängen und findet sich plötzlich mitten in einem Konflikt: Soll sie sich für die Menschlichkeit entscheiden oder an den alten Regeln des Geschlechterkampfes festhalten? 

Mit:
Heidi Brunner (Sopran)
Anna Manske (Mezzosopran)
Thomas Lichtenecker (Countertenor)
Ivana Canovic (Sopran)
Francesco Divito (Sopran)
Maria Fliri (Schauspielerin)

Musikalische Leitung: Elisabeth Attl
Konzept & Regie: Heidi Sommer
Instrumentalensemble: WienerKlassikNonett (Leitung: Judith Steiner)

Vorstellungen:
25.1., 26.1., 29.1., 30.1., 1.2., 2.2., jeweils 20:00 Uhr

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Karten: 25 Euro, ermäßigt 21 und 17 Euro
karten@kosmostheater.at

Link: www.kosmostheater.at

Foto: KosmosTheater/Bettina Frenzel

Ausstellung: "Vienna's Shooting Girls - Jüdische Fotografinnen aus Wien"

Das Jüdische Museum Wien präsentiert die neue Ausstellung "Vienna's Shooting Girls - Jüdische Fotografinnen aus Wien". Vor 1938 war der Großteil aller Fotostudios in Wien in weiblicher, jüdischer Hand. Die Ausstellung geht den Gründen dafür nach und macht ein großes Kapitel jüdischer Wiener Frauengeschichte wieder zugänglich.

Eine Auswahl an Arbeiten von rund 40 Wiener jüdischen Fotografinnen, darunter Madame d’Ora, Trude Fleischmann, aber auch kaum noch bekannte Frauen wie Edith Tudor Hart, Hilde Zipper-Strnad oder Claire Beck, bietet ein repräsentatives Bild der Geschichte der österreichischen Fotografie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Bis 3. März 2013
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien

Link: Jüdisches Museum

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Jüdisches Museum/Trude Fleischmann