Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Das gilt auch für sein Verhalten vor dem Fernseher. Neben all der Aufregung, die das Programm nie bietet - deshalb ja die Aufregung - gibt es ein Verlangen nach Sicherheit und Routine vor der Kiste: "Home is where the program sucks", wie der Brite das formuliert.

Wenn also Stefan Gehrer wieder einmal einen Nahkampf mit der deutschen Sprache austrägt und Barbara Rett (hier im Bild) sich anschließend in biederer Betulichkeit übt, weiß man, man kann sich ruhig ungeniert wo kratzen, denn man ist zu Hause.

Foto: ORF

Doch "zu Hause" ist seit dieser Woche nicht mehr,

was es einmal war. Als das Gewohnheitstier anhand der inneren Uhr kurz vor 19.00 die Fernbedienung auf ProSieben richtete, um sich wieder einmal der Hoffnung hinzugeben, die Simpsons könnten es endlich adoptieren und so seinen Lebenstraum erfüllen, gaffte statt Homers Überbiss plötzlich der von dem Futurama-Typen in sein Wohnzimmer!

Foto: STANDARD

Bild nicht mehr verfügbar.

Nachdem es sich im ersten Schock die Privatheit

... mit einem Handtuch bedeckt hatte, folgte eine fiebrige Suche in der TV-Programmzeitschrift. Diese offenbarte ohne weitere Erläuterung die brutale Tatsache: Die Wunschfamilie hat ausgespielt! "Neinnn!" (Zitat: Homer Simpson)

Foto: Reuters/Ho

Was soll nun werden?

Wo jetzt Zuflucht suchen? Auf Melmac? In der Garage von Al Bundy? Im Beautycase des "Knight Rider" - bei seinen Lockenwicklern? Sich in "Die Nanny"(hier im Bild) verlieben? Liebes ProSieben: Als dackeltreues Quotentier bitte ich dich: Wiederhole die Simpsons! Ewig! (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 11.7.2003)