Längere Aufenthalte im Wasser führen unwillkürlich dazu, dass unsere Finger Schrumpeln kriegen. Um dieses Phänomen gibt es seit einiger Zeit wissenschaftliche Diskussionen, zumal erst in jüngster Vergangenheit geklärt wurde, wie die Falten an den Fingern entstehen.

Lange ging man davon aus, dass die Schrumpelhaut deshalb zustande komme, weil die äußere Hautschicht bei längerem Kontakt mit Wasser aufquillt. Jüngere Studien zeigten hingegen, dass die Bildung der Schrumpelhaut vom autonomen Nervensystem gesteuert wird. Das wiederum deutet darauf hin, dass der Hautverformung eine Funktion zukommt. Die Vermutung: Schrumpelige Finger geben einen besseren Halt. Über diese Vermutung gab es bereits im Vorjahr eine kleine Debatte, die nun entschieden sein dürfte.

Ein Team um Kyriacos Kareklas von der englischen Universität Newcastle bat 20 Probanden zu einem Test. Sie sollten mit Daumen und Zeigefinger Glaskugeln und kleine Bleigewichte von einem Behälter in einen anderen transportieren. Die Gegenstände lagen in einem Versuch unter Wasser, in einem zweiten Durchgang waren sie trocken.

Besserer Halt mit Schrumpelfingern

Die Tests wurden mit trockenen Händen wie auch mit gebadeten, schrumpeligen Fingern durchgeführt. Das eindeutige Ergebnis: Trockene Gegenstände konnten grundsätzlich schneller transportiert werden als feuchte, egal wie die Haut beschaffen war. Feuchte Gegenstände hingegen bewegten die Probanden deutlich schneller, wenn ihre Haut an den Fingern Schrumpeln hatte, schreiben die Forscher in den "Biology Letters" der Royal Society. (tasch, dpa, DER STANDARD, 09.01.2013)