Mit seinen inneren Werten braucht sich der ge-relaunchte Peugeot 208 keinesfalls zu verstecken. Alles da, sehr komplett und modern elektronisiert. Und für einen kleinen Kompaktwagen kommt das Interieur keineswegs billig daher. Im Gegenteil, sowohl außen als auch innen wartet der von Peugeot zur Verfügung gestellte Löwe in der Active-Ausführung mit französischem Chic und extravagantem Design auf.

Foto: der standard/fischer

Zur Not lassen sich sogar fünf Erwachsene in den Fünftürer einschlichten. Lange sollte die Fahrt dann aber nicht dauern, denn das Experiment würde eher früher denn später in eine Art Härtetest übergehen.

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Aber agil wie das Zwergauto mit seinen drei Zylindern und kleinem Wendekreis auf der Straße unterwegs ist, fragt man sich, warum ihm ein sechster Gang vorenthalten wurde.

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Der ist nämlich das Einzige, das dem hübschen Stadtflitzer wirklich abgeht, und zwar dringend. So aber kann schon eine kleine Reise mit dem neuen 208er nervig werden. Ab 80 km/h wird es hochtourig, laut und natürlich auch spritfressend.

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Zu allem Übel kann man auf dem Display auch noch live mitverfolgen, wie durstig der an sich charmante Kleinwagen werden kann. Das tut echt weh und kann auch durch den spritzigen Auftritt kaum wettgemacht werden, die der kurzen Übersetzung zu verdanken ist.

Foto: peugeot

Dass die Schaltung auch noch etwas unpräzise geführt wird - uns Oldtimer erinnert sie ja irgendwie an die alten Franzosen, die wir uns als Studenten gerade noch leisten konnten - ist ein weiterer Wermutstropfen. Letzteres drückt natürlich auf den an sich positiven Eindruck, den der Peugeot 208 nach Stadttouren grundsätzlich hinterlässt.

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So gesehen empfiehlt sich natürlich die 95-PS-Version. Wobei es nicht immer ganz einfach ist, die Kraft des schwächeren Viermeterautos zu bändigen.

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Bei rasanten Kurven und auf nassem Asphalt kann es nämlich vorkommen, dass die Hinterachse aus der Fassung gerät, respektive gern geraten würde. Dank serienmäßig ESP (elektronisches Stabilitätssystem) passiert das natürlich nicht, und der kleine Löwe bleibt im Zaum.

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Keinen Abbruch hat das Schrumpfen - der neue 208 ist etwas kürzer und niedriger als sein Vorgänger 207, aber auch um einige Kilo leichter. Das spart natürlich Energie, hat im Innenraum aber offensichtlich Abstriche verhindert. Sonst hätten ja nicht fünf Leute Platz. Gut, über die Anordnung der Instrumente kann man geteilter Meinung sein, aber Geschmäcker und Ohrfeigen sind bekanntlich verschieden.

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Dekor- und Chromelemente wirken keineswegs billig, und diverse Audioquellen lassen sich über Touchscreen bedienen. Die günstigste Ausstattungsvariante ist ab 12.200 Euro zu haben, die Premium-Variante Allure ab 17.000 Euro. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 4.1.2013)

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