Was halten Sie vom Online-Zwang von "SimCity"?

Foto: EA/Maxis

Die Neuauflage der Städtesimulation "SimCity" wird nur mit aktiver Internetverbindung spielbar sein. Ein Umstand, der zahlreiche Fans schon vor der Veröffentlichung am 5. März erzürnen lässt. Nicht zuletzt spielt sich das virtuelle Bürgermeisterleben gut und gern auch unterwegs auf einem Laptop, im Zug oder Flugzeug. Also da, wo man nicht immer online sein kann. In einem Blog-Eintrag Ende Dezember erklärte Maxis-Managerin Lucy Bradshaw, weshalb die Entwickler und Herausgeber Electronic Arts nicht auf diesen Online-Zwang verzichten können.

Online-Berechnungen

Einerseits seien Bradshaw zufolge die Berechnungen in "SimCity" so umfangreich, dass sie zum Teil auf EAs Server ausgelagert werden müssen. Die dahinter stehende GlassBox Engine simuliere beispielsweise bis zu 100.000 Bewohner pro Stadt. "Das sind wahnsinnig viele Daten, die berechnet werden müssen und GlassBox teilt die benötigten Rechenkapazitäten auf die Server und den Computer des Spielers auf.", sagt die Managerin.

Andererseits setze das neue "SimCity" mehr denn je auf die Verknüpfung aller Spieler untereinander. Man baut zwar seine eigenen Städte, ist aber immer mit den Nachbarn verbunden. Man kann mit Nachbarn jederzeit Transaktionen durchführen und die eigenen Entscheidungen beeinflussen wiederum die gesamte Region, wenn es um Themen wie Kriminalität oder Umweltverschmutzung geht. "Jede Stadt in einer Region wird alle drei Minuten auf den neuesten Stand gebracht, was die Region in Einklang hält und deine Entscheidungen relevant für die gesamte Region machen.", so Bradshaw. Nicht zuletzt gibt es Herausforderungen, an denen viele Spieler zusammen arbeiten müssen. Auf globalen Ranglisten lassen sich die individuellen Erfolge vergleichen.

Kopierschutz und Bedenken

Ein Thema, das Bradshaw nicht anspricht, aber wohl auch ein Beweggrund für den Online-Zwang gewesen sein dürfte, ist der Kopierschutz. Immer mehr Hersteller von PC-Spielen setzen auf Online-Systeme, um die Nutzung von illegal verbreiteter Software zu erschweren. Bestes Beispiel ist Blizzards nicht unumstrittenes, aber kommerziell überaus erfolgreiches Action-Rollenspiel "Diablo 3".

In EAs Foren äußerten Spieler aber auch deshalb ihre Bedenken gegenüber dem Online-Zwang, weil EA dazu neigt, die Unterstützung der Online-Funktionen nach wenigen Jahren einzustellen. Erst kürzlich gab der Herausgeber bekannt, dass die Online-Dienste der nur drei Jahre alten Sportspiele "FIFA 11" und "NHL 11" Mitte Jänner eingestellt werden. Sollte das auch beim neuen "SimCity" geschehen, würden die Lichter der oftmals über Monate oder gar Jahre errichteten Städte jäh erlöschen. Eine Garantie, dass die Server auch fünf oder zehn Jahre nach dem Marktstart noch laufen, gibt der Hersteller nicht. (zw, derStandard.at, 3.1.2012)

(Video: Trailer zu den Online-Funktionen von "SimCity")