Antje Damms "Frag mich!": Bei diesem Buch täuscht die Schlichtheit in der Aufmachung.

Foto: Moritz-Verlag

Auf den ersten Blick wirkt das Buch sehr simpel: Die linke Seite ist für eine Frage reserviert, auf der rechten Seite findet sich dann eine dazu passende Illustration. Fertig. Die Schlichtheit in der Aufmachung täuscht. Antje Damm legt ein Buch für Kinder ab dem vierten Lebensjahr vor, das für viel Tiefgang sorgt. "Frag mich!" spricht nämlich die Kinder direkt an und lässt sie über so manches grübeln.

"Warst du schon mal irgendwann ganz allein?", wird da gefragt. "Mit wem hast du Mitleid?" Oder: "Wem hast du etwas beigebracht?" Vorsicht: Zu Hause hat das Buch dafür gesorgt, dass das Kinder-zu-Bett-Bringen doch seine Zeit gekostet hat. Denn Damm liefert in der völlig überarbeiteten 2012er-Version ihres Buches 118 Fragen ab. Fragen, wie sie selbst schreibt, "um miteinander ins Gespräch zu kommen". Und das geht tatsächlich schnell.

Bei "Welches Märchen magst du?" spulte die eigene Tochter das volle Programm ab, um sich dann abrupt einzubremsen, als es darum ging, darüber zu reden, was sie macht, obwohl es eigentlich verboten ist. Aber welches Kind erzählt das schon gern den Erziehungsberechtigten? Auch wenn hier verdächtiges Schweigen folgte - das Buch bietet den Eltern eine gute Gelegenheit, viel von der Welt des eigenen Kindes kennenzulernen. Man kann ja auch eigene Fragen nachschießen, wenn sie im Buch fehlen. (Peter Mayr, Album, DER STANDARD, 29.12.2012)