Beim Hörerclub von Ö1 mehren sich offenbar die Kündigungen mit Hinweis auf die Beschäftigungsverhältnisse freier Mitarbeiter. DER STANDARD zitierte zu Weihnachten aus dem empörten Kündidungsschreiben. Zwei weitere Hörerinnen leiteten ihre Abschiedsbriefe an den Ö1-Club auch an unsere Redaktion weiter:

"Sehr geehrter ORF bzw. Ö1,

"Ich möchte mich der in der Weihnachtsausgabe des STANDARD erwähnten Hörerin aufs Innigste und Heftigste anschließen. Auch ich, eine langjährige, treue und begeisterte Ö1 Hörerin, bin erschüttert und empört über die Ausbeutung, die Ihren freien Mitarbeitern, hauptsächlich sind es ja Mitarbeiterinnen, widerfährt.

Wenn es also heißt, "Ö1, Ihr Kultursender", dann ist das weder "mein"  Kultursender, noch ist es Kultur, sondern eine Schande, Menschen und qualitätsvolle Arbeit so zu behandeln, wie ich das aus dem Bericht von Frau Barbara Kaufmann, aber auch von verschiedenen anderen Seiten immer wieder erfahren habe: prekäre  Arbeitsverhältnisse, schlecht entlohnt, kräfteraubend (kaum Urlaub), schlecht oder gar nicht abgesichert. Dabei ist die Arbeit, die diese freien Journalist/innen leisten, hervorragend.

Apropos Kultur: Viktor Matejka hat dazu einmal gemeint, Kultur sei nicht, was man am Abend im Burgtheater spielt, sondern wie der Mensch mit anderen Menschen umgeht. So viel zum Kultursender.

Mit allem Nachdruck lege auch ich meine Ö1 Klubmitgliedschaft zurück (Clubkarte wird per Post retourniert) in der Hoffnung, dass nicht nur die Protestbriefe kreisen und gelesen werden, sondern dass auch Handlungen zur Abschaffung dieser Misere gesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Renate Philapitsch-Aschober"

Eine weitere Kündigung:

Sehr geehrter Herr Generaldirektor Wrabetz!

Da Sie auf die seit Monaten anhaltenden Verhandlungsangebote der freiberuflichen Ö1 MitarbeiterInnen respektlos und inadäquat reagieren - was ist Ö1 ohne freiberufliche MitarbeiterInnen ? - schließe ich mich solidarisch der Initative einer Hörerin an - von der ich aus dem Standard erfuhr - und kündige meine seit Anbeginn bestehende ö1 Clubmitgliedschaft hiermit ! Sollten sie den Honorarforderungen in voller Höhe nachkommen werde ich gerne wieder Ö1-Club-Mitglied!

Dr. Marion Breiter"