Sanaa/Wien - Bei einem Einsatz der jemenitischen Armee gegen bewaffnete Stammesmitglieder sind am Dienstag vier Soldaten und sieben Stammesmitglieder getötet worden.

Die Armee habe in der Region von Marib östlich der Hauptstadt Sanaa eine Offensive gegen Stammesmitglieder gestartet, denen sie wiederholte Sabotageakte gegen eine Erdöl-Pipeline vorwerfe, hieß es von Stammesmitgliedern. Bei dem Einsatz in Wadi Habab habe die Armee "alle Arten von Waffen" und auch die Luftwaffe eingesetzt.

Ein Stammesmitglied sagte, die Offensive habe sich gegen Saleh bin Hussein Dammaj und seine Männer gerichtet. Mit ihren Sabotageakten wollen sie die Behörden zu einer Entschädigung in Höhe von 100 Millionen Rial (364.000 Euro) für ein Gebiet zwingen, das die Regierung Hussein Dammaj weggenommen haben soll.

Erdölleitung

Die jemenitischen Behörden schätzen, dass ihnen allein 2012 durch Zerstörungen an Erdölleitungen Einnahmen in Höhe von einer Milliarde Dollar (758 Millionen Euro) entgingen. Die Erdölexporte seien wegen der Sabotage um 4,5 Prozent gesunken. Jemen ist das ärmste Land auf der arabischen Halbinsel und setzt für den Staatshaushalt weitgehend auf Erdöleinnahmen.

Ebenfalls im Jemen wurden am 21. Dezember ein 26-jähriger Österreicher und ein finnisches Pärchen entführt. Sie sollen von Stammesangehörigen festgehalten werden, die nun laut Regierungsangaben in Sanaa Lösegeld fordern. Dies wurde am Heiligen Abend bekannt. Seitens des Außenministeriums gab es dazu vorerst keine Angaben. (APA, 25.12.2012)