Pjöngjang/Washington/Seoul - Nordkorea hat am Freitag Berichte über die Festnahme eines US-Bürgers bestätigt. Pae Jun Ho sei am 3. November als Tourist eingereist und habe sich eines "Verbrechens" schuldig gemacht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Pae habe die Tat gestanden, zu der keine Details bekannt wurden. Das US-Außenministerium hatte bereits am 11. Dezember über die Festnahme eines US-Bürgers informiert, sich aber nicht zur Identität geäußert.

Pae sei am Freitag von Vertretern der schwedischen Botschaft besucht worden, berichtete KCNA. Weil Nordkorea und die USA keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, übernimmt Schweden in Nordkorea die konsularische Betreuung von US-Bürgern. Pae sei ein 44-jähriger Tourismusmanager, berichtete das südkoreanische Magazin "Kookmin Ilbo". Demnach reiste Pae mit Touristen durch Nordkorea, von denen einer eine Computer-Festplatte mit sensiblen Daten mit sich führte.

In der Vergangenheit waren in Nordkorea wiederholt US-Bürger festgenommen und erst nach Verhandlungen mit hochrangingen US-Vertretern freigelassen worden. So reiste der frühere US-Präsident Jimmy Carter 2010 in das Land und erreichte die Freilassung der zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilten US-Bürgerin Aijalon Mahli Gomes, die angeblich illegal nach Nordkorea eingereist war. Ein Jahr zuvor hatte Ex-Präsident Bill Clinton auf einer ähnlichen Mission zwei US-Journalistinnen nach Hause geholt, die gleichfalls wegen illegalen Grenzübertritts festgehalten worden waren. (APA, 21.12.2012)