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Durch Gummimunition verletzte Demonstrantin in Madrid

Foto: REUTERS/Paul Hanna

Nach dem Tod eines baskischen Fußballfans, der nach einem Match in Bilbao durch ein von Polizisten abgefeuertes Gummigeschoß verletzt wurde, dürfen die Beamten der nordspanischen Provinz diese umstrittene Waffe ab 1. Jänner nicht mehr einsetzen.

Die Munition wird bei Demonstrationen verwendet, wenn sich Polizisten bedroht fühlen: das Gummigeschoß prallt vom Boden ab und trifft das Opfer dann indirekt, weshalb genaues Zielen unmöglich ist.

Passantin verlor Auge

Obwohl die Gummigeschoße bei vorschriftsgemäßer Verwendung die Beine der Zielperson treffen sollten und so lediglich Schmerzen, aber keine schweren Verletzungen verursachen sollen, kommen immer wieder Unbeteiligte zu Schaden. Vor allem Gesichtstreffer sind gefährlich: Bei einem Polizeieinsatz gegen eine Demonstration in Barcelona verlor im November eine 42-jährige Passantin ein Auge.

Statt der umstrittenen Gummimunition sollen nun Plastikgeschoße zum Einsatz kommen: Diese werden direkt auf das Ziel abgeschossen und sollen so genauer gezielt werden können. Im Rest Spaniens wird die Polizei allerdings weiter Gummi verschießen: Richtig eingesetzt und aus sicherer Entfernung abgefeuert sei die Munition "sehr sicher und effizient", betont Innenminister Ignacio Ulloa. (red, derStandard.at, 21.12.2012)