BMW bietet den vorbildlich fahraktiven 1er auch als Dreitürer an - Eine Überprüfung mit der sogenannten "Einstiegsmotorisierung"

Der unansehnliche Hängebauch des Vorgängers ist weg. Und schon schimpft die Szene, dem 1er mangle es an Eigenart, an Individualität. Da sieht man's wieder: Wie man's macht, ist es falsch.

Foto: bmw

Die Diskussion ist akademisch, denn am neuen 1er ist nichts auszusetzen - stattdessen gibt's eine lange Plusliste, selbst bei der unpraktischeren - und damit zum Testwagen - dreitürigen Ausgabe, die nun den Fünftürer ergänzt.

Foto: der standard/fischer

Straffes, auch in Kurven souveränes Fahrwerk, schon wieder diese wunderbar präzis-direkte Lenkung, noch dazu das fette, griffige M-Volant im Testwagen - und vor allem: vorn lenken, hinten antreiben, ein Traum. Vor allen Dingen: Was ist das für eine grandiose Fahrmaschine. Man kann gar nicht oft genug betonen: In der Liga noch halbwegs kompakter Fahrzeuge, also Golf, Audi A3, Mercedes A-Klasse, Volvo V40, allesamt echt gute Autos, ist der 1er der mit Abstand fahraktivste Typ.

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116d, um bei der Testwagenkonfiguration zu bleiben, das bedeutet 116 PS. Wie, was, schwachmatisch? Nie nicht! Nicht nur völlig ausreichend, sondern so flott motorisiert, wie der 1er das verdient - bei gleichzeitig vorbildlicher Sparsamkeit.

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Was Platzverhältnisse betrifft, so ist das nicht so die Butterseite des 1ers, da haben manche Gegner die Nase vorn.

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Heißt aber nicht, dass es unzumutbar eng zuginge, auch der Kofferraum ist mit 360 Liter (VW Golf: 380, Audi A3: 365, Mercedes A-Klasse: 341 Liter) völlig okay, Fächer und Ablagen im Innenraum sind auch in genügender Anzahl und Größe vorhanden.

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Die Ausstattungslinie Sport Line bedeutete hier: Nettes blaues Dekorleisterl, dazu haben die Interieurbeauftragten so ein blauglitzerndes Wabenmuster in den Stoffbezug der Türen und Sitze reingehäkelt, ergibt je nach Lichteinfall einen ziemlich lässigen Effekt. Apropos Sitze: selbstverständlich mit guter Seitenführung, man will ja schließlich nix verschenken von den Möglichkeiten, die das Fahrwerk bietet.

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Und welchen Grund gäb's nun, den Drei- und nicht den Fünftürer zu kaufen? Wir wissen es auch nicht. Viel dynamischer im Design, wie BMW behauptet und das Symbolbild beweist, ist er ja nicht, wesentlich günstiger auch nicht. Bleibt letztlich also nur: Geschmacksache.

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Vielleicht wegen der rahmenlosen Coupé-Türen. Manchmal geben Marginalien den Ausschlag. Unpraktischer ist er auf jeden Fall, in dem Punkt gilt: weniger ist tatsächlich weniger.

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Abschließend ganz kurz zurück zum Design: Der 1er ist ein hübsches, aber unauffälliges Auto. In der Hinsicht wird es ihm Mercedes' neue A-Klasse womöglich schwer machen. Wobei allerdings fraglich bleibt, ob die beiden sich tatsächlich in die Quere kommen.(

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